Diskussion um Dienstleistungszentrum Heide
Die Stadt Heide, der Kreis Dithmarschen und das Amt Heider Umland brauchen ein neues Verwaltungsgebäude. Das in den 1960er Jahren gebaute Rathaus ist marode, auch das Kreishaus ist baufällig und die Amtsverwaltung am Kirchspielsweg zu klein. Geplant sind nach Angaben von Heides Bürgermeister, Oliver Schmidt-Gutzat (SPD), derzeit drei Neubauten. Eine Option wäre aber auch ein gemeinsames Dienstleistungszentrum für Stadt, Kreis und Amt.
Heides Bürgermeister Schmidt-Gutzat: "Unglaubliche Leuchtturmwirkung"
Schmidt-Gutzat hat nun die bereits vor zehn Jahren diskutierte Idee noch einmal auf den Tisch gebracht. "Der größte Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger wäre, dass sie ganz viele Sachen an einem Ort haben: ein Zentrum für die Bürgerinnen und Bürger von elf Gemeinden des Umlandes, der Stadt Heide und des Kreises." Die Synergien eines gemeinsamen Baus mit gemeinsamen Eingangsbereichen und Sitzungssälen hätten eine Leuchtturmwirkung, die seiner Meinung nach gut in die Region passe.
Kreisverwaltung lehnt den Vorschlag ab
Doch Dithmarschens Landrat, CDU-Mitglied Thorben Schütt, lehnt den Vorschlag des Heider Bürgermeisters ab. Über ein Jahrzehnt hätten vor allem der Kreis und die Stadt Heide den Vorschlag für ein gemeinsames Verwaltungsgebäude intensiv diskutiert und dann verworfen. Nun müsse man den Blick nach vorne richten, und dürfe keine Zeit mehr mit weiteren Diskussionen über ein gescheitertes Projekt verschwenden. Der Fokus liege ganz klar auf dem Neubau eines Kreishauses. Die Kreisverwaltung bereite gerade den Kauf eines Grundstückes in Heide vor, so Schütt.
Negative Reaktion auch vom Amt Heider Umland
Auch die Reaktion vom Amt Heider Umland ist negativ. Der Amtsleiter Björn Jörgensen sagte, nach Rücksprache mit den elf Bürgermeistern des Amtes habe er dem Heider Bürgermeister bereits im Juni die ablehnende Haltung des Amtes mitgeteilt, nachdem das Thema im ersten Halbjahr aufgekommen sei. Dass Schmidt-Gutzat nun den Vorschlag erneut in die Öffentlichkeit bringe, sei aus seiner Sicht der "denkbar schlechteste Einstieg in Gespräche unter Partnern", so Jörgensen. Das Amt Heider Umland bleibe bei seinen Plänen für einen Neubau, und suche derzeit bereits ein geeignetes Grundstück.
Heides Bürgermeister Schmidt-Gutzat sagte, er wolle nun die Reaktionen aus der Kommunalpolitik abwarten. Vielleicht werde sein Denkanstoß für ein gemeinsames Verwaltungsgebäude von Stadt, Kreis und Amt ja doch noch für Diskussionen in den zuständigen Ausschüssen sorgen.