Brand-Ruine in Neumünster: Feuerwehr findet neues Glutnest
Nach dem Großbrand in Neumünster musste die Feuerwehr am Samstag erneut zum Großflecken ausrücken. Polizisten und Anwohner bemerkten leichten Brandgeruch. Zu Beginn der Woche hatte ein Statiker des THW festgestellt: Das Gebäude ist stark einsturzgefährdet.
Auch eine Woche nach dem Großbrand am Neumünsteraner Großflecken hat die Brand-Ruine rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr am Wochenende beschäftigt. Am Samstag hatten Polizisten und Anwohner vor Ort einen leichten Brandgeruch wahrgenommen. Daraufhin alarmierten sie die Feuerwehr Neumünster. Am späten Nachmittag entdeckten die Einsatzkräfte auf dem Hinterhof der alten Brandstelle eine leichte Rauchentwicklung. Weil das Haus einsturzgefährdet ist, setzte die Feuerwehr Drohnen mit Wärmebildkameras ein. Nach etwa einer Stunde konnten die Einsatzkräfte ein Glutnest finden. Die genaue Ursache dafür ist noch unbekannt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Einsturzgefahr: Statiker untersucht Brand-Gebäude
Nach dem Großbrand bleibt der Großflecken in Neumünsters Innenstadt weiter für den Verkehr gesperrt. Denn nachdem ein Statiker des Technischen Hilfswerks (THW) am Montag das Geschäftshaus untersucht hat, ist klar: Das Gebäude ist stark einsturzgefährdet. Die Erschütterungen der Busse und Autos, die am Großflecken vorbeifahren, könnten dazu führen, dass das Gebäude zusammenbreche, so der Sprecher der Stadt Neumünster, Stephan Beitz. Daher die Sperrung.
Auch die Brandermittler, die dringend in das Gebäude müssten, um die Ursache des Brandes herauszufinden, können nun erstmal nicht hinein. "Derzeit laufen die Ermittlungen noch in alle Richtungen. Wir haben weder eine Tendenz zur Brandstiftung und auch nicht zum technischen Defekt. Daher sind wir schon darauf angewiesen, dass wir in dieses Geschäft reinkommen", fasste Sönke Petersen von der Polizei Neumünster die schwierige Lage am Montagmittag zusammen. Auch mithilfe einer Drohne der Feuerwehr verschafften sich die Ermittler am Montag einen Überblick über die Lage.
Schwarze Rauchsäule am Sonnabend
Nach Angaben der Leitstelle hatten Anwohner am Sonnabend gegen 21.28 Uhr einen Containerbrand in einem Hinterhof zwischen Großflecken und Holstenstraße in Neumünster gemeldet. Bereits bei der Anfahrt der Feuerwehr sei eine schwarze Rauchsäule zu sehen gewesen, so der Polizeisprecher. Daraufhin wurden alle verfügbaren Kräfte angefordert. Bei deren Eintreffen hatten die Flammen bereits auf ein Schuhgeschäft im Erdgeschoss übergegriffen. Das Schuhgeschäft brannte komplett aus, das Dach des einstöckigen Anbaus stürzte ein. Das Gebäude brannte über drei Etagen aus. In dem verwinkelten Komplex mit verschiedenen Anbauten befand sich auch ein Hotel. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste es geräumt werden. Die Bewohner wurden in anderen Hotels untergebracht. Jan Heitmann von der Berufsfeuerwehr Neumünster sprach von Glück, dass zum Zeitpunkt des Brandes nicht so viele Menschen in dem Komplex gewesen seien.
Zeitweise mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort
Mehr als 100 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr konnten ein Ausbreiten des Feuers verhindern. Der Einsatz dauerte mehr als 20 Stunden. Vier Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden leicht verletzt. "Zwei erlitten Rauchgasvergiftungen, zwei zogen sich Verbrühungen durch heißes Löschwasser zu", sagte Stephan Beitz am Sonntag an der Unglücksstelle. Der Einsatzleiter der Feuerwehr vermutete, dass das Feuer in einem Unterstand hinter dem Haus ausgebrochen sein könnte. Dort standen Mülltonnen, die vollständig abbrannten.
Aktuell werden Zeugen befragt. Wann Angaben zur Brandursache und Schadenshöhe gemacht werden können, konnte die Polizei noch nicht sagen.