Eine FSG-Fahne weht in Flensburg auf dem Gelände der Flensburger Schiffbaugesellschaft. © dpa/picture alliance Foto: Carsten Rehder

Auftrag aus Australien für Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Stand: 20.09.2021 12:36 Uhr

Licht am Ende des Tunnels: Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft soll im Auftrag der australischen Reederei SeaRoad eine Fähre mit Flüssiggas-Antrieb (LNG) bauen. Baustart ist im Winter.

Die Frachtfähre soll nach Angaben der Werft eine Länge von 210 Metern, eine Breite von knapp 30 Metern haben und im vierten Quartal 2023 ausgeliefert werden. Es handelt sich dabei um ein RoRo-Schiff - kurz für "roll on, roll off", die Ladung wird also auf die Fähre und wieder herunter gefahren statt mit einem Kran gehoben. Der Auftrag habe einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro, hieß es. "Wir sind stolz darauf, diesen Auftrag nach Flensburg geholt zu haben, denn er stellt unter Beweis, dass der Werft der Neustart gelungen ist", sagte der Geschäftsführer der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG), Philipp Maracke. Die Reederei SeaRoad sei ein langjähriger Kunde.

Nicht der erste Auftrag aus Australien

Bereits 2016 hatte die Reederei Searoad ihre Fähre "Searoad Mersey II" bei der FSG in Flensburg bauen lassen. Der nun geplante Neubau wird größer und soll Ladungen bis 100 Tonnen Stückgewicht transportieren können. Die Fähre soll künftig auf der Bass-Straße zwischen Devonport auf Tasmanien und Melbourne verkehren. Die Flensburger Werft ist weltweit als Spezialist für den Bau von RoRo-Fähren bekannt. Die Searoad-Reederei hat bereits zwei FSG-Schiffe im Einsatz - neben der "Searoad Mersey II" noch die gecharterte "Liekut" - mit beiden ist das Unternehmen nach eigenen Angaben sehr zufrieden.

IG Metall zufrieden

Für Michael Schmidt von der IG Metall ist der Auftrag aus Australien ein gutes Signal für die mehr als 300 Mitarbeiter der Flensburger Werft: "Der Neustart ist geglückt. Das ist ein ganz fantastischer, toller Tag. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Werft einfach tolle Leute hat, die ein Produkt in dem richtigen Budget auch bauen können und die Innovationskraft hat", sagte er. Schmidt geht perspektivisch davon aus, dass künftig weitere Aufträge für die FSG dazukommen.

Erster externer Auftrag seit Insolvenz und Neustart

Anderthalb Jahre lang wurde bei der FSG an keinen externen Aufträgen mehr gearbeitet: Erst Kurzarbeit, dann Insolvenz und Neustart, aber nur mit einem einzigen Auftrag aus dem eigenen Haus - doch nun die erste Bestellung vom freien Markt. Derzeit arbeiten die gut 300 Mitarbeiter in Flensburg an einer Fähre, die ein Unternehmen von Finanzinvestor Lars Windhorst bestellt hat. Dessen Tennor Holding ist Eigentümerin der FSG.

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Werftarbeiter stehen vor dem Stapellauf der Fähre "Gardenia Seaways" auf der Werft der Flensburger Schiffbaugesellschaft. © picture alliance/dpa | Carsten Rehder Foto: Carsten Rehder

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 20.09.2021 | 12:00 Uhr

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