Arved Fuchs auf Expedition: Forschungsreise führt ins Nordpolarmeer
Arved Fuchs ist in Kiel zu einer neuen Expedition zu Forschungszwecken im Rahmen der "Ocean Change"-Forschungsreihe aufgebrochen. Ziel sind dieses Mal die Norwegische See und die Bäreninsel zwischen Nordkap und Spitzbergen.
Von Kiel zum Europäischen Nordmeer, weiter in Richtung Arktischer Ozean und schließlich zurück zur Ostsee in den Heimathafen nach Flensburg. So lautet die geplante Route des zehnköpfigen Forschungsteams. Am Dienstag verließ das Segelschiff "Dagmar Aaen" den Kieler Hafen. Es ist bereits die neunte Forschungsreise im Rahmen des Projekts Ocean Change. Bereits seit 2015 werden im Zuge dessen Daten zur Veränderung der Meere und deren Auswirkungen gesammelt. Rund drei Monate soll die neue Reise dauern - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.
Gesammelte Daten in Echtzeit für alle verfügbar
Um herauszufinden, wie sich die Meere in den letzten Jahren verändert haben, sollen während der Reise auf der "Dagmar Aaen" auch wieder Daten gesammelt werden, wie zum Beispiel der Salzgehalt und die CO2-Sättigung des Wassers an der Oberfläche. Auch die Wassertemperatur soll gemessen werden. Das Schiff soll dabei die Informationen permanent übermitteln, sodass diese jederzeit online einsehbar sind. Das geht aus einer Erklärung des Expeditionsteams hervor. Unterstützt wird das Team dabei vom GEOMAR Helmholtz- Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und dem Institut für Ostseeforschung Warnemünde.
Menschen sollen für Schutz der Meere sensibilisiert werden
Doch nicht nur die Forschung soll von der Reise profitieren. Das eigentliche Ziel hinter dem sogenannten "Citizen Science Projekt" ist es, die Menschen für den Klima- und Meeresschutz zu sensibilisieren. Als Botschafter des deutschen Komitees der aktuellen UN-Ozeandekade ist dies für Arved Fuchs ein "Herzensanliegen", wie er vor der Abfahrt am Dienstag sagte. "Durch den Klimawandel werden die Meere immer wärmer, die Gletscher in Grönland schmelzen ab, sie verändern auch die Chemie des Meeres durch den Süßwassereintrag", erklärte Fuchs. "Dem Klimawandel ist es egal, ob es noch andere Krisen zu meistern gibt."
Auch Johannes Karstensen vom GEOMAR in Kiel betonte die Wichtigkeit der Mission. Er ist der begleitende Physikalische Ozeanograf der Reise. "Das Meer ist ein Kontinuum: Alles steht global mit allem in Verbindung - leider auch die menschgemachten problematischen Einflüsse wie Plastik, Überhitzung, Versauerung oder der Meeresspiegelanstieg", so Karstensen. Von der Expedition erhoffe er sich wichtige Daten zu den Einflüssen des überhitzten Atlantiks auf die Meeresumwelt.
Arved Fuchs unterwegs als Forscher und Zeitzeuge
Bereits seit über 40 Jahren hat Fuchs sein Leben und Schaffen dem Schutz der Polarregionen und Meere verschrieben. Mehr als 40.000 Seemeilen hat er nach eigenen Angaben auf der "Dagmar Aaen" bereits zurückgelegt. "Auch das Europäische Nordmeer habe ich bereits mehrfach bereist, nur eben noch nicht im Namen der Wissenschaft." Auf einen Stop freut er sich in diesem Jahr besonders: die Bäreninsel. "Ich habe sie zuletzt 1991 angefahren und bin sehr gespannt, welchen Eindruck sie heute - gut dreißig Jahre später - macht", sagte der mittlerweile 71-Jährige vorab.
Im Rahmen des ExtremWetterKongresses in Hamburg am 25. und 26. September will Arved Fuchs dann die Ergebnisse der Forschungsexpedition veröffentlichen.