AKN sperrt Bahnstrecke bei Ellerau - sieben Monate Behinderungen
Wer den Streckenabschnitt zwischen Eidelstedt in Hamburg und Ellerau in Schleswig-Holstein nutzt, muss sich seit Montag auf längere Fahrtzeiten einstellen. Wegen Bauarbeiten auf der Schiene werden Busse eingesetzt.
Reisende, Schüler sowie Pendlerinnen und Pendler müssen sich im Süden Schleswig-Holsteins auf Veränderungen einstellen: Die AKN Eisenbahn GmbH möchte die Strecke von Hamburg-Eidelstedt nach Kaltenkirchen für die Linie S21 elektrifizieren. Für die nötigen Bauarbeiten wird der Streckenabschnitt der Linie A1 zwischen der Hamburger Haltestelle Burgwedel und Ellerau im Kreis Segeberg nun für sieben Monate voll gesperrt. Eine Strecke von 30 Kilometern wird ausgebaut, zwölf davon sind gerade gesperrt - und das Umsteigen ist mit Wartezeit verbunden.
Verkehrsminister Madsen: Besseres Angebot für Pendler
Für Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sind die Bauarbeiten gute Nachrichten. Durch den Ausbau könne Pendlerinnen und Pendlern in den nächsten Jahren ein besseres Angebot gemacht werden. "Allerdings, bis dahin gibt es natürlich einiges an Schienenersatzverkehr", räumte Madsen ein. Das müsse man nun gemeinsam durchstehen. Zu den Kosten sagte er: "Wir werden nicht drumherum kommen, dass die Mobilitätswende uns sehr viel Geld kosten wird, und ich finde es einfach großartig, dass wir jetzt loslegen. Ich glaube, wir hätten das vor Jahren machen können, dann hätten wir mit Sicherheit auch Geld gespart."
Verzögerungen durch Schienenersatzverkehr möglich
Die aktuelle Sperrung dauert laut AKN voraussichtlich bis zum 19. August 2023. In der Zwischenzeit soll ein Schienenersatzverkehr Reisende von Hamburg-Eidelstedt nach Ellerau oder umgekehrt bringen. Dieser fährt anders als die AKN-Linie A1 bisher nicht im Zehn-Minuten-Takt, sondern nur alle 20 Minuten. Die Reisezeit auf der Gesamtstrecke verlängert sich laut dem Eisenbahnbetreiber voraussichtlich um bis zu 30 Minuten.
Schwierigkeit auch für Schülerverkehr
Die Stimmung schwankt deshalb auch zwischen Geduld und aufgebracht sein. Die AKN ist in Ellerau auch für den Schülertransport besonders wichtig, da viele mit der A1 nach Quickborn fahren. Auch sie müssen jetzt den Ersatzbus nutzen. Am Montagmorgen war der allerdings so voll, dass einige gar nicht mitfahren konnten.
Eingeschränkte Barrierefreiheit
Zwar betont die AKN, sie würde barrierefreie Busse für den Schienenersatzverkehr einsetzen, jedoch gibt es Einschränkungen: In Hasloh und in Bönningstedt (beides Kreis Pinneberg) sind die Ausstiegshöhen in Richtung Hamburg nicht barrierefrei. Wer auf den Rollstuhl angewiesen ist, soll sich daher zur Sicherheit vor der Fahrt per Telefon unter 041 91 / 93 39 33 anmelden, so die AKN. Außerdem ist es nicht möglich, im Bus die Fahrkarte zu kaufen. Tickets müssen vorab gekauft werden.
Für die Fahrpläne der AKN Linien A2 und A3 ändert sich nach Angaben des Betreibers nichts. Alle Details zum Ersatzverkehr und Änderungen im Überblick finden Sie auf der Unternehmenswebseite.