Schweinebauern in Sorge: Schweinefleisch weniger nachgefragt
Deutschlands Schweinehalter sind in Sorge. Die Verbraucher essen weniger Fleisch, immer neue Auflagen machen den Landwirten das Leben schwer. Nun hat sich der Deutsche Bauernverband in Cloppenburg geäußert.
Nirgendwo in Deutschland werden mehr Schweine gehalten als in Südoldenburg. Aber auch hier - wie überall in Deutschland - geht die Zahl der Schweinehalter zurück. Allein in den vergangenen zwei Jahren ging sie um 18 Prozent auf jetzt noch rund 16.000 Halter bundesweit zurück.
Eindeutige Vorgaben und Finanzierbarkeit
Rund 200 Schweinehalter waren sich auf dem Veredelungstag des Deutschen Bauernverbandes am Dienstag in Cloppenburg weitgehend einig: Man würde ja gerne mehr für Umwelt, Klima und Tierschutz machen - aber erstens brauche man dazu eindeutige Vorgaben, und zweitens müsse das finanzierbar bleiben, hieß es. Dabei wurde auch der Handel kritisiert: Der wolle immer besseres Fleisch, aber nicht garantieren, dies auch kostendeckend abzunehmen, erklärte Schweinehalter Hubertus Beringmeyer.
Viele Schweinehalter denken ans Aufgeben
Die Verbraucher wollten bezahlbares Fleisch, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied - das Budget sei bei vielen Bürgern kleiner geworden. Obwohl der Schweinepreis momentan stimme, dächten viele Halter ans Aufgeben, sagte Rukwied. Deshalb appellierte er an die Politik, durch neue Gesetze dafür zu sorgen, dass die Landwirte planen können. Denn es gehe um die deutsche Selbstversorgung, um 30.000 Arbeitsplätze und einen Umsatz von mindestens drei Milliarden Euro jährlich, so Rukwied.
Spanien hält mehr Schweine
Laut Rukwied ist der Schweinebestand in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 6,7 Millionen Tiere auf 21 Millionen Schweine gesunken, während die Zahl in Spanien um 9,2 Millionen Tiere auf 34 Millionen Schweine anstieg.