Prozessauftakt: Mann soll Kalaschnikow in Bunker versteckt haben

Stand: 17.12.2024 21:50 Uhr

Ein 38-Jähriger muss sich seit Dienstag vor dem Landgericht Osnabrück wegen des mutmaßlichen Besitzes von Kriegswaffen und Drogenhandels verantworten. Zum Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen.

Im Mittelpunkt des ersten Verhandlungstages vor der 10. Großen Strafkammer stand der Vorwurf des illegalen Kriegswaffenbesitzes. Details zu den Anschuldigungen des Drogenhandels wurden zunächst nicht behandelt. Die Anklage wirft dem 38-jährigen Mann aus Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) vor, von November 2019 bis Februar 2021 in einem unterirdischen Bunker in Hagen am Teutoburger Wald (Landkreis Osnabrück) Waffen versteckt zu haben.

Kalaschnikow mit rund 1.000 Schuss Munition

Den Angaben zufolge handelte es sich um ein vollautomatisches Schnellfeuergewehr vom Typ Kalaschnikow mit rund 1.000 Schuss Munition und eine Schnellladebüchse mit rund 100 Schuss Munition. Darüber hinaus soll der mehrfach vorbestrafte Mann im Mai 2021 zusammen mit einer weiteren Person, gegen die ebenfalls ermittelt werde, rund 400 Gramm Kokain erworben und gewinnbringend weiterverkauft haben. Der Angeklagte schwieg zum Prozessauftakt zu den Vorwürfen.

Waffen luftdicht eingeschweißt in Regenfass versteckt

Am ersten Verhandlungstag wurden fünf Zeugen gehört, darunter die drei Spaziergänger, die die Waffen entdeckt hatten. Letztere sagten aus, sie seien im Februar 2021 mit einem Metalldetektor in dem Waldstück bei Hagen unterwegs gewesen, als das Gerät plötzlich angeschlagen habe. Sie hätten daraufhin ein blaues Regenfass ausgegraben, in dem die Waffen und die Munition luftdicht eingeschweißt versteckt gewesen seien. Da sie zunächst nicht erkannt hätten, was sie gefunden hatten, hätten sie die Polizei verständigt.

Staatsanwalt erwartet mehr als vier Jahre Haft

Der Prozess wird im neuen Jahr fortgesetzt. Insgesamt sind vier Verhandlungstage angesetzt. Bei einer Verurteilung geht die Staatsanwaltschaft von einer Haftstrafe von mehr als vier Jahren aus. Ein Urteil wird voraussichtlich Ende Januar fallen.

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