Tödlicher Schuss in Bramsche: War die Waffe illegal?
Ein 81 Jahre alter Mann soll Ende Februar in Bramsche einen 16 Jahre alten Jugendlichen erschossen haben. Ob der Sportschütze die Pistole besitzen durfte, ist fraglich.
"Der Besitz war möglicherweise nicht legal", sagte Staatsanwalt Christian Bagung auf Anfrage des NDR in Niedersachsen. Demnach könnte es sich bei dem Vergehen um eine Ordnungswidrigkeit handeln. Offenbar hatte der Beschuldigte Senior keine gültige Waffenbesitzkarte für seine Pistole.
OB Pahlmann: Stadt hatte keine Kenntnis der Waffe
Die Verwaltung der Stadt Bramsche habe nichts von der Pistole im Hause des 81-Jährigen gewusst, hatte Oberbürgermeister Heiner Pahlmann (SPD) dem NDR vor einigen Tagen gesagt. Der 81-Jährige habe an einem früheren Wohnort in der Nähe von Bramsche eine Waffenbesitzkarte gehabt, sei dann nach Italien verzogen und habe sich später in Bramsche niedergelassen. Dort habe er den Waffenbesitz laut Pahlmann aber nicht gemeldet. Dementsprechend habe die Stadt die Befähigung des mutmaßlichen Todesschützen, eine Waffe besitzen zu dürfen, nicht überprüfen können. Bramsche überprüft die 429 Jäger und Sportschützen, die in Besitz legaler Waffen sind, alle drei Jahre. Mit Stand Januar 2023 waren in der Stadt 2.671 Waffen registriert.
Gutachten über Schuldfähigkeit wird wohl dauern
Derzeit steht noch ein Gutachten über die Schuldfähigkeit des Mannes aus. Dies soll laut Bagung beschleunigt bearbeitet werden. Es könnte allerdings noch mehrere Wochen dauern, bis das Gutachten fertiggestellt ist, so Bagung gegenüber dem NDR. Der 81-Jährige soll drei Schüsse auf den 16-Jährigen abgefeuert haben. Ein Projektil traf den Jugendlichen in den Kopf.