Kleine Wassertropfen haben sich an den langen Tasthaaren am Pferdemaul abgesetzt. © NDR Foto: Anna-Lena Trey

Pferd mit Herpes infiziert: Reitturniere in Osnabrück abgesagt

Stand: 19.03.2025 15:32 Uhr

In einem Osnabrücker Reitstall haben sich Pferde mit Herpes infiziert. Für die Tiere könnte das tödlich enden. Zum Schutz anderer Pferde sollen Turniere nicht stattfinden.

Nach Informationen des NDR Niedersachsen haben mehrere Vereine geplante Turniere für Ende März abgesagt. Nachdem in einem Reitstall in Osnabrück der Pferdeherpes-Fall festgestellt wurde, legen Reitvereine im Umkreis strenge Vorsichtsmaßnahmen auf. Teilweise werden Höfe für externe Reiter gesperrt, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Die Reitsportanlage Nordhaushöhe in Osnabrück-Hellern warnt vor den Gefahren der Krankheit. Der betroffene Hof selbst hat nach eigenen Angaben das infizierte Pferd von der Herde isoliert. Der gesamte Stall stehe derzeit unter Quarantäne. Bislang habe sich kein weiteres Tier angesteckt.

Symptome bei Pferdeherpes-Infektionen

Herpes ist bei Pferden eine hochansteckende Krankheit, die zu Lähmungen oder im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen kann. Wer Kontakt zu fremden Pferden hatte, soll den Hof mindestens 24 Stunden meiden und Kleidung desinfizieren, teilte die Reitsportanlage Nordhaushöhe mit. Pferdeherpes ist laut Jörg Maier vom Pferdesportverband Weser-Ems nicht ungewöhnlich. Die Viren blieben ein Leben lang im Körper des Tieres und können jederzeit wieder aktiv werden. Auffällig hohes Fieber mit einer Atemswegserkrankung, sowie eine Lähmung, beginnend mit Koordinationsstörungen in der Hinterhand seien Symptome für eine Infektion. Wie gefährlich das Virus für das Pferd ist, hängt laut Maier auch von der Fitness des Tieres ab.

Impfung kann vor schweren Verläufen schützen

Ein Ausbruch der Krankheit ist nicht meldepflichtig und kommt immer wieder in Deutschland vor. Dennoch sollte die Infektion nicht verharmlost werden, sagt Karsten Feige, Direktor der Pferdeklinik an der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover. Daraus könne sich eine schwere Erkrankung entwickeln, die man keinem Pferd zumuten wolle. Um eine Ausbreitung zu verhindern ist es laut Feige wichtig, dass strenge Hygiene-Maßnahmen eingehalten werden. "Dann gibt es die Chance, dass man es in sechs Wochen in den Griff bekommt." Eine Impfung könne zudem vor schweren Verläufen schützen. Auch das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen verweist auf die Möglichkeit einer Impfung. Dem Ministerium sei nicht bekannt, dass es aktuell ein größeres Problem mit der Krankheit gebe.

Zuvor bereits Ausbruch in Schleswig-Holstein

Ob sich der Herpes-Ausbruch auf die Turniersaison auswirke, hängt "von der weiteren Entwicklung und der Ausbreitung der Fälle auf andere Betriebe ab", so Maier. Nicht nur die Region Osnabrück ist betroffen. In Schleswig-Holstein sind 40 Pferde an dem Virus erkrankt, ein Tier verstarb bereits. In einem großen Turnierstall ist es zu einem Ausbruch des Herpesvirus gekommen. Die Reitbetriebe appellieren an alle Reiterinnen und Reiter, die Schutzmaßnahmen strikt einzuhalten.

Weitere Informationen
Ein weißes Pferd vom Schutzhof in Schlichting. © NDR Foto: Sophie Apelt

Ausbruch von Herpes bei Pferden in Turnierstall

Betroffen waren nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein 40 der 60 Pferde, die alle geimpft waren mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 19.03.2025 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Pferdesport

Osnabrück

Mehr Nachrichten aus der Region

Kleine Wassertropfen haben sich an den langen Tasthaaren am Pferdemaul abgesetzt. © NDR Foto: Anna-Lena Trey

Pferd mit Herpes infiziert: Reitturniere in Osnabrück abgesagt

Auf einem Osnabrücker Reitstall ist Pferdeherpes ausgebrochen. Zum Schutz anderer Pferde werden Turniere abgesagt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen