Niedersachsens erstes regionales Gesundheitszentrum geöffnet
Seit Montag ist im ehemaligen Marienhospital Ankum-Bersenbrück das landesweit erste regionale Gesundheitszentrum geöffnet. Das klassische Krankenhaus war aus Kostengründen geschlossen worden.
Damit gibt es in Ankum (Landkreis Osnabrück) keine Notaufnahme und keine Intensivstation mehr. Die Zahl der Betten sinkt von gut 100 auf 15. Im Sommer wechselt außerdem die Geburtshilfe in das Christliche Krankenhaus Quakenbrück. In dem neuen regionalen Gesundheitszentrum sollen Patientinnen und Patienten überwiegend ambulant versorgt werden. Unter anderem öffnen dort drei Facharztpraxen für Innere Medizin, Chirurgie und Orthopädie, wie das niedersächsische Gesundheitsministerium und die Niels-Stensen-Kliniken als Träger der Einrichtung mitteilten. Wenn es medizinisch notwendig sei, könnten die Menschen aber auch über Nacht oder für einige Tage stationär versorgt werden, hieß es. Ab Mai kommt dazu eine Langzeit-Intensivpflege, ab Juli eine Kurzzeit-Pflege für Menschen, die frisch aus dem Krankenhaus entlassen sind.
Philippi: Gesundheitszentrum ist "zukunftsfähiges Versorgungsmodell"
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) sieht in den regionalen Gesundheitszentren ein "zukunftsfähiges Versorgungsmodell". Die Einrichtungen könnten die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen, wo ein Krankenhaus nicht oder nicht mehr bestehe, so Philippi. "Gerade im Flächenland Niedersachsen und seinen ländlichen Regionen ist das ein wichtiger Schritt, der den Bürgerinnen und Bürgern direkt zugutekommen wird." Das Land habe die Umwandlung des Marienhospitals bereits mit zwei Millionen Euro gefördert.
Proteste gegen Schließung der Klinik
Im November hatten rund 2.500 Menschen gegen die Schließung des Marienhospitals protestiert - insbesondere, weil Ankum die Geburtshilfe verliert. Sie fürchten außerdem, dass bei einem Notfall der Weg in die nächste Klinik länger wird.