Masken-Angebot an Spahn: Betrüger Holt erneut angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat erneut Anklage gegen den Windpark-Betrüger Hendrik Holt erhoben. Er soll versucht haben, Gesundheitsminister Spahn Schutzmasken für 14 Millionen Euro zu verkaufen.
Das Angebot kam laut Anklage zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020: Ein Geschäftspartner von Hendrik Holt wandte sich per E-Mail an den damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der Geschäftspartner war nach Informationen des NDR in Niedersachsen früher ehrenamtlich bei der Jungen Union aktiv und daher in der Politik gut vernetzt und bekannt. In der Mail wurden Spahn mehrere Millionen Masken angeboten - die Kosten von 14 Millionen Euro sollten per Vorkasse beglichen werden. Dahinter steckte laut Staatsanwaltschaft Hendrik Holt, der aber weder in der Lage noch willens gewesen sei, die versprochenen Masken zu liefern. Der Deal kam nicht zustande, weil Spahn das Angebot ausschlug.
Spahn hat Anzeige erstattet
Jens Spahn selbst hat wegen des mutmaßlichen Betrugsversuchs Anzeige erstattet. Darüber hinaus behauptet Holt der Anklage zufolge, dass auch Spahn von dem Corona-Deal profitieren wollte. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Osnabrück umfasst deshalb auch die Vorwürfe der Verleumdung einer Person des politischen Lebens und der falschen Verdächtigung. Das Landgericht muss jetzt entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird.
Der 32 Jahre alte Emsländer Holt war im Mai vergangenen Jahres wegen Betrugs mit erfundenen Windpark-Projekten zu fast acht Jahren Haft verurteilt worden. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" über die erneute Anklage berichtet.