Gegen Hass und Gewalt: Polizei Osnabrück schreibt Wunschzettel
Die Osnabrücker Polizei hat in diesem Jahr Weihnachtswünsche. Diese hat sie über Facebook und Instagram verbreitet. Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund.
Zwei Wünsche stehen auf dem Wunschzettel: "Toleranz" und "Menschlichkeit". Die Polizeidirektion Osnabrück veröffentlichte den Wunschzettel am Freitag auf ihren Social-Media-Kanälen. Sie sieht sich - angesichts der zuletzt offenbar gestiegenen Zahl an Gewaltdelikten - in der Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger an die demokratischen Grundwerte zu erinnern. "Dies ist bewusst kein klassischer Wunschzettel für die Polizei. Aber das sollte es auch nicht sein, denn unsere Absicht ist, aufmerksam zu machen - für mehr Zusammenhalt und Zufriedenheit in der Gesellschaft", sagte Polizeipräsident Michael Maßmann.
Polizei: Jede sechste Straftat ist eine Gewalttat
Nach Angaben des Polizeipräsidenten verzeichnete die Polizeidirektion in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der Gewalt- und Hassdelikte. Inzwischen sei jede sechste Straftat in der Polizeidirektion ein Gewaltdelikt. Darunter fallen physische und psychische Gewalt.
"Messer und Fäuste werden häufiger eingesetzt, als es früher der Fall gewesen ist. Insofern ist das eine stetige Entwicklung, die mir wirklich große Sorgen macht." Polizeipräsident der Polizeidirektion Osnabrück, Michael Maßmann
Der Polizeipräsident wünscht sich zu Weihnachten, dass "sich die Gesellschaft wieder mehr auf das besinnt, was sie verbindet". Er habe das Gefühl, dass es schwierig sei, die Menschen überhaupt noch zu erreichen, sagte er. "Gerade in einer Demokratie wäre es aber wichtig, dass man sich die andere Meinung anhört, dass man mit Argumenten auf diese Dinge eingeht", so Maßmann.