Bistum Osnabrück: "Show als Alleinunterhalter vorbei"
Das Bistum Osnabrück hat die Vakanz nach dem Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode gefüllt. Der Weihbischof Johannes Wübbe leitet das Bistum, bis der Papst einen Nachfolger für Bode bestätigt.
Eine seiner wichtigsten Aufgaben sei es nun, einen neuen Bischof zu finden, sagte Wübbe dem NDR in Niedersachsen. Dabei möchte er auch Vereine und Gremien aktiv beteiligen. "Man hält die Fäden zusammen, aber die Show als Alleinunterhalter ist Gott sei Dank vorbei". Am Ende sollen drei mögliche Kandidaten zur Wahl stehen - auch Wübbe selbst könnte neuer Bischof werden.
Wübbe ernennt Beckwermert zu Ständigem Vertreter
Wübbe ist seit 2013 Weihbischof und seit gut zwei Jahren Vorsitzender des Domkapitels. In der Vergangenheit war er zudem als Jugendseelsorger tätig. Derzeit ist er auch Jugendbischof der deutschen Bischofskonferenz. Weihbischof Wübbe ernannte den bisherigen Generalvikar Ulrich Beckwermert zu seinem Ständigen Vertreter. Der 57 Jahre alte Wübbe hat in seiner neuen Funktion als Diözesen-Administrator die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Diözesanbischof, schrieb das Bistum in einer Mitteilung. Allerdings darf er keine Pfarrer ernennen.
Bischof Bode tritt von Amt zurück
Der 57-Jährige möchte den liberalen Weg fortsetzen, den Bischof Franz-Josef Bode eingeschlagen hatte und zum Beispiel ermöglichen, dass auch Nicht-Geistliche predigen können. Bode war von seinem Amt am Wochenende zurückgetreten und begründete den Schritt mit seinem Umgang mit den Missbrauchsfällen im Bistum Osnabrück und seiner Gesundheit. "Ich habe Fälle falsch eingeschätzt, häufig zögerlich gehandelt und manchmal falsche Entscheidungen getroffen", sagte Bode in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Bode ist der erste katholische Bischof, der aufgrund von Missbrauchsfällen sein Amt niederlegt. Sein Vertreter Wübbe möchte den liberalen Weg fortsetzen Dann hat er noch betont, dass er die Impulse aus dem synodalen Weg verfolgen möchte, für die sich schon Bischof Bode eingesetzt hat. Also, zum Beispiel auch zu ermöglichen, dass auch Nicht-Geistliche predigen können.