Wolfsmonitoring-Projekt: Landkreis Cuxhaven setzt auf Fotofallen
Wie viele Wölfe sind in Cuxhaven unterwegs? Das will der Landkreis mit einem neuen Wolfsmonitoring-Projekt herausfinden. Dafür sollen Fotofallen aufgestellt werden.
Am Montag wurden in Cuxhaven die konkreten Pläne für das Wolfsmonitoring vorgestellt. Demnach sollen insgesamt 30 Wildkameras installiert werden. Die Apparate sollen jedes Mal, wenn ein Wolf vorbeiläuft, auslösen. 20.000 Euro pro Jahr stelle der Landkreis aus dem eigenen Haushalt für das Projekt zur Verfügung, hieß es. Das Wolfsmonitoring ist eine Koorperation von Landesbehörden, Landkreis und Stadt Cuxhaven, sowie den Jägerschaften im Kreisgebiet.
Landesbetrieb stellt mehr Wolfsrisse fest
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Wölfe in ganz Norddeutschland gestiegen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zählte 2024 im Landkreis Cuxhaven 38 Wolfsrisse. Im Jahr 2023 waren es noch 32. Der Cuxhavener Kreistag hatte schon damals beschlossen, mit Fotofallen die gestiegene Wolfspopulation nachzuweisen.
Niedersachsen investiert in besseren Herdenschutz
Immer häufiger seien auch Rinder Opfer von Wolfsattacken, so das NLWKN. Laut landesweitem Wolfsmonitoring haben die Wölfe im Cuxland fast ausschließlich Tiere angegriffen, die nicht von einem Herdenschutzzaun geschützt waren. Das Landesumweltministerium hatte Mitte Dezember angekündigt, in diesem Jahr rund 6,4 Millionen Euro in besseren Schutz von Weidetieren vor Wolfsangriffen zu investieren. Das Geld soll demnach vor allem in Zäune und Herdenschutzhunde fließen. Das hilft im Landkreis Cuxhaven nach Einschätzung der Deichverbände und der Deichschäfer allerdings nur bedingt: Die Herdenschutzzäune ließen sich an den langen Deichabschnitten des Küstenkreises nur schlecht oder gar nicht errichten, hieß es.
EU senkt Schutzstatus vom Wolf: Kritik und Lob aus Niedersachsen
Ende vergangenen Jahres hatte die Entscheidung des Europarats, den Schutzstatus von Wölfen zu senken, für Diskussion gesorgt. Während Landespolitiker in Niedersachsen den Beschluss positiv bewerteten, sprachen Naturschützer von einer politisch motivierten Entscheidung. Bevor Wölfe in Deutschland leichter geschossen werden dürfen, muss der Beschluss noch durch mehrere Instanzen auf der EU-Ebene.