Streit um LNG-Terminal: Wangerland beklagt Kontaminierung mit Chlor
Kurz vor Beginn der Badesaison kritisiert die Küstengemeinde Wangerland, dass das LNG-Terminal "Höegh Esperanza" weiter Chlorwasser in die Nordsee ablässt. Mit dem Chlor werden Rohre gereinigt.
Ultraschall sei nicht erprobt, argumentiert die Deutsche Energy Terminal GmbH. Das ist der Betreiber des ersten schwimmenden LNG-Terminals in Deutschland. Das Unternehmen reinigt die Rohre auf der "Höegh Esperanza" vor Hooksiel weiterhin mit Chlor. Auch dass der Umbau des Terminals komplett vom Bund bezahlt würde, hat das Unternehmen nicht überzeugt. Die "Höegh Esperanza" arbeitet seit anderthalb Jahren in Küstennähe und wird weiterhin Chlor ablassen. Genehmigt sind bis zu 32 Tonnen pro Jahr. Neben der Gemeinde Wangerland hatten auch Fischer und die Deutsche Umwelthilfe bemängelt, dass die "Höegh Esperanza" nicht auf Ultraschall umgerüstet wird.
Zweites Terminal umweltfreundlich umgerüstet
Anders läuft es bei dem zweiten geplanten LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Die "Excelsior" nutzt Ultraschall statt Chlor, damit sich im Rohrsystem keine Algen festsetzen. Sie wurde umgebaut und sei betriebsbereit, sagt Jan Kelling. Er leitet ein Kieler Unternehmen, das nach eigenen Angaben schon mehr als 1.000 Schiffe umweltfreundlich umgerüstet hat. Niedersachsens Umweltminister Meyer ist zuständig für die Wasserqualität in der Jade. Er will abwarten, ob das jetzt umgerüstete, zweite LNG-Terminal tatsächlich funktioniert, hieß es. Es soll noch dieses Jahr in Sichtweite des Hooksieler Badestrandes festmachen.