Pistorius will 400 Millionen in Marinefliegerstandort investieren
Bei seinem Besuch beim Marinefliegerkommando in Nordholz im Landkreis Cuxhaven hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) massive Investitionen angekündigt. Der Standort soll modernisiert werden.
Rund 400 Millionen Euro sollen in neue Waffensysteme für die Marineflieger in Nordholz fließen, wie der Minister während seines Besuchs am Freitag sagte. In den nächsten zehn Jahren solle der Standort zudem zum modernsten Luftlandeplatz in Europa ausgebaut werden. Alle Waffensysteme am Standort werden momentan modernisiert. Insgesamt soll Nordholz 18 Mehrzweckhubschrauber, 31 Bordhubschrauber und acht sogenannte Seefernaufklärer bekommen. Diese Flugzeuge können nach Angaben der Bundeswehr weite Distanzen absolvieren, sie dienen der Seeüberwachung und der U-Boot-Jagd.
Neue Hallen und Werkstätten sollen entstehen
Für die neuen Maschinen müsse die Infrastruktur am Standort verändert werden, sagte Pistorius. Seinen Angaben zufolge sind neue Hallen und Werkstätten nötig. Darüber hinaus müsse es Schulungen für die Soldatinnen und Soldaten geben, so der Bundesverteidigungsminister. Die Umstellung im laufenden Betrieb sei ein enormer Kraftakt.
Stärkere Präsenz in der Ostsee
Broder Nielsen, Kommandeur des Marinefliegerkommandos, sagte, die Marineflieger müssten für die Sicherheit der Seeverbindungslinien im Nordatlantik ganz neu aufgestellt werden. "Und das muss schnell gehen", sagte Nielsen am Freitag. Laut Pistorius kommt es seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine täglich zu Angriffen auf westliche Staaten - auch in der Ostsee. Die Marineflieger seien auf die Kriegsführung auf See spezialisiert, sagte Pistorius. "Sie sind gewissermaßen Auge und Ohr unserer Flotte." Mit Blick auf weitere drohende Angriffe im Nordatlantik werde das Kommando in Nordholz auf die Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet.
Seeüberwachung als Aufgabe
Dem Marinefliegerkommando unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr - in Nordholz sind Flugzeuge und Hubschrauber stationiert. Zu seinen Aufgaben gehören laut Marine die Überwachung großer Seeräume und die Seekriegsführung aus der Luft gegen Ziele über und unter Wasser. Auch der Such- und Rettungsdienst sowie der Transport von Personal und Material zählen zu den Aufgaben des Standorts. Für das Kommando arbeiten rund 2.500 Bundeswehrmitarbeiter.