Provisorische Brücke über die Hunte für Züge freigegeben
Auf der Hunte-Brücke zwischen Berne und Elsfleth rollen wieder Züge. Am Montagvormittag hat Wirtschaftsminister Lies die Ersatz-Eisenbahnbrücke offiziell für den Personen- und Güterverkehr freigegeben.
Die provisorische Brücke ist nach Angaben der Bahn in einer Rekordzeit von zwei Monaten gebaut worden. Allen sei bewusst gewesen, wie wichtig die Verbindung für die Menschen und die regionale Wirtschaft sei. Die Eisenbahnbrücke war Ende Februar von einem Schiff gerammt und irreparabel beschädigt worden. Die Nordwestbahn nimmt den Zugverkehr allerdings erst am Mittwoch wieder auf. Das Unternehmen war nach Angaben einer Sprecherin von einer Wiedereröffnung der Strecke am 1. Mai ausgegangen. Der gesamte Schienenersatzverkehr und die Schichtpläne seien danach ausgerichtet.
Schiffsverkehr weiterhin eingeschränkt
Für den Schiffsverkehr hat die Ersatzbrücke einen entscheidenden Nachteil: Sie kann nicht geöffnet werden, Seeschiffe erreichen den Oldenburger Hafen nicht mehr. Bis zu einem Neubau kann es noch Jahre dauern. Außerdem ist die vorläufige Konstruktion 30 Zentimeter niedriger als die bisherige Brücke, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Demnach können auch größere Binnenschiffe die Brücke nur durchfahren, wenn der Wasserstand niedrig genug ist.
Oldenburger Hafen am stärksten betroffen
Dies trifft vor allem den Oldenburger Hafen. Die Stadt Oldenburg und die dortige Hafenwirtschaftsgemeinschaft hatten bereits im März kritisiert, dass der Bau einer neuen Brücke womöglich Jahre dauern werde und der Schaden sich schnell auf eine zweistellige Millionenhöhe summieren könnte. Regionale Firmen hatten daher Anfang April einen schnelleren Neubau gefordert.
Auch Verkehrsminister Lies fordert schnelleren Neubau
Auch Niedersachsens Verkehrsminister Lies hatte im März gesagt, dass die Planungen für einen Neubau deutlich beschleunigt werden müssten: "Wir werden jetzt die Voraussetzungen schaffen, hier nach der Rekordzeit, in der die Behelfsbrücke gebaut wird, auch eine neue Brücke in unserer sprichwörtlichen 'neuen Deutschlandgeschwindigkeit', die wir vom LNG-Terminal kennen, zu errichten", sagte er.