Eisenbahnbrücke bei Elsfleth: Loks und Waggons werden verschifft
Im Seehafen Brake geht auf Schienen im Moment nichts mehr. Grund: Die Eisenbahnbrücke über die Hunte bei Elsfleth ist nach einem Schiffsunfall zerstört. Loks und Waggons werden verschifft.
In den vergangenen Tagen wurden bereits sieben Lokomotiven per Schwerlastkran auf Schiffe gehoben und anschließend nach Bremen gebracht. Und das ist nur der Anfang: In der kommenden Woche sollen mehrere Dutzend Waggons auf ähnliche Weise folgen, sagte ein Sprecher des Hafenumschlags-Unternehmens Müller. Die Firma schlägt ihre Güter derzeit vorübergehend über den Hafen Bremen um. Das sei teuer und kompliziert, so der Sprecher.
Neubau könnte Jahre dauern
Viele Alternativen hat das Unternehmen allerdings nicht - denn zumindest kurzfristig ist nicht absehbar, wann nach dem Schiffsunfall bei Elsfelth vor knapp zwei Wochen wieder Züge über die Hunte bei Elsfleth fahren können. Bis ein Neubau kommt, kann es Monate wenn nicht Jahre dauern, hieß es aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Mittelfristig soll eine Behelfsbrücke dafür sorgen, dass in einigen Wochen wieder Züge fahren können.
Ein Unfall mit Folgen für drei Häfen
Die zerstörte Brücke hat nicht nur Folgen für den Hafen in Brake - auch die Häfen in Nordenham und Oldenburg sind betroffen. Dort werden die Pläne kritisiert. Die Stadt Oldenburg befürchtet, dass ein unbewegliches Brückenprovisorium bei Elsfleth die Erreichbarkeit ihres Hafens massiv einschränkt. Kleine Binnenschiffe könnten nur noch bei günstigen Wasserständen die Brücke passieren, hieß es. Große Seeschiffe kämen dagegen gar nicht mehr durch. Jedes Zehnte der jährlich 650 Schiffe im Oldenburger Hafen wäre den Angaben zufolge davon betroffen. Die Stadt fordert daher eine provisorische Klapp- und Drehbrücke. Die Chancen dafür scheinen geringzu sein: Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hatte bereits gesagt, dass es bis zu einem Neubau der Eisenbahnbrücke keine uneingeschränkte Zufahrt zum Oldenburger Hafen geben könne.
Zerstörte Brücke wird geborgen
Mit einer starren Behelfsbrücke soll stattdessen zumindest der Zugverkehr aus den Häfen Brake und Nordenham wieder rollen. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte in der kommenden Woche erfolgen. Dann soll die zerstörte Eisenbahnbrücke per Kran gehoben werden.