Bernard Meyer, Inhaber der Meyer Werft, führt Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen), Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Olaf Lies (SPD), Wirtschaftsminister von Niedersachsen, und Tim Meyer, ehemaliger CEO der Werft, über die Werft. © dpa Foto: Lars Penning

Meyer Werft beginnt mit Stahlarbeiten für Offshore-Plattform

Stand: 04.07.2024 20:43 Uhr

Die Meyer Werft in Papenburg hat am Donnerstag mit dem Stahlbau für die erste Offshore-Plattform begonnen. Damit kann künftig erzeugter Windstrom von See ans Land transportiert werden.

Es ist laut Auftraggeber Amprion die erste Konverterplattform, die seit vielen Jahren in Deutschland gefertigt wird. Die Plattform "DolWin delta" wird zum großen Teil von der Meyer Werft produziert. Jan Meyer, Chief Business Innovation Officer der Meyer-Gruppe, sprach von einem wichtigen "Meilenstein bei der Erweiterung unseres Produktportfolios". Für den Maritimen Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek, ist die Beauftragung der Meyer Werft mit dem Bau der Anlage ein Zeichen dafür, "dass es gelingen kann, neue Produktionskapazitäten für die Energiewende in Deutschland zu schaffen". Der Stromnetzbetreiber Amprion hatte zunächst vier Plattformen beauftragt. Der Co-Geschäftsführer von Amprion Offshore, Peter Barth, kündigte aber schon an: "Es werden noch viele weitere Projekte für die Erschließung der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa folgen."

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Millionenschwere Aufträge

Bei dem Bau von Konverterplattformen handelt es sich nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie Offshore (BWO) um Aufträge in Millionenhöhe. Der Geschäftsführer des BWO, Stefan Thimm, begrüßte die Meyer Werft als Produktionsstandort in Deutschland: "Das ist wichtig, um auch hierzulande für Wertschöpfung und Beschäftigung sorgen zu können, um Transportwege kurz zu halten und um die Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten zu senken". Für die kriselnde Meyer Werft öffnet sich mit dem Einstieg in Off-Shore-Geschäft ein neues Geschäftsfeld. Der Schiffsbauer hatte zuletzt in einer Betriebsratssitzung am Mittwoch den Abbau von 340 Stellen angekündigt.

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