Meyer Werft übernimmt Bauarbeiten für Offshore-Plattformen
Die Meyer Werft in Papenburg hat einen neuen Großauftrag: Sie übernimmt einen Großteil der Stahlbauarbeiten für vier Offshore-Plattformen. Die Werftverantwortlichen sprechen von einem Durchbruch in dem Geschäftsfeld.
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH hatte Dragados Offshore und Siemens Energy mit dem Bau der Plattformen beauftragt. Das Konsortium habe Teile der Fertigung nun an die Meyer Werft vergeben, teilte Amprion am Mittwoch mit. Die Werft in Papenburg wird demnach einen Großteil der Stahlbauarbeiten übernehmen. Die Plattformen werden benötigt, um den auf See gewonnenen Windstrom zu sammeln und an Land zu transportieren.
Offshore-Plattformen sollen bis 2030 in Betrieb genommen werden
Die Werftverantwortlichen sprechen von einem Durchbruch beim Einstieg in das Geschäftsfeld für Offshore-Konverterplattformen. "Die Vergabe des Stahlbaus an die Meyer Werft werten wir als positives Signal für unsere Offshore-Projekte und damit auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland", sagte der Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH, Peter Barth. "Mit der Meyer Werft haben wir jetzt einen weiteren zuverlässigen Partner an Bord." Die vier Offshore-Netzanbindungssysteme sollen laut Amprion im Zeitraum von 2028 bis 2030 in Betrieb genommen werden. Den Angaben zufolge sollen sie Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden.
Bauarbeiten mit 43.000 Tonnen Stahl
Wie hoch die Kosten für die Projekte sind, sagten die Beteiligten bislang nicht. Von der Werft hieß es lediglich, dass es insgesamt um etwa 43.000 Tonnen Stahl gehe - etwa so viel wie bei einem großen Kreuzfahrtschiff. Zwischen Herbst 2024 und Frühjahr 2027 sollen die Komponenten ausgeliefert werden. Die IG Metall Leer-Papenburg wertet den Auftrag für die Meyer Werft grundsätzlich als gute Nachricht - vor allem für die Beschäftigten im Stahlbau. Andere Sparten der Werft, die sich sonst um den Innenausbau der Kreuzfahrtriesen kümmern, würden aber vermutlich nicht profitieren.