Manöver: Deutsche Schiffe kreuzen "Am Rande des Pazifiks"
Sie gilt als größte Marine-Übung der Welt: Bei der "Rim of the Pacific" proben 29 Nationen den Ernstfall. Ab dem 9. Juli fahren zwei deutsche Schiffe aus Wilhelmshaven mit.
Die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" sind im Mai Richtung Indopazifik aufgebrochen, wo die Marine mehr Präsenz zeigen will. Jetzt reihen sich die beiden Schiffe ein in eine Armada: Laut Bundeswehr nehmen an der Übung 25.000 Soldatinnen und Soldaten aus 29 Nationen mit 40 Schiffen, drei U-Booten, Landstreitkräften und über 150 Flugzeugen und Hubschraubern teil. Das von der US-Marine geleitete Manöver findet alle zwei Jahre statt.
U-Boote jagen, Flugkörper abwehren, Schiffe beschießen
Die deutschen Schiffe befehligt dabei Flottillenadmiral Axel Schulz. Die Einheiten könnten die gesamte Bandbreite ihrer Fähigkeiten üben, sagte er im Interview mit dem NDR in Niedersachsen: "Wir werden das Flugkörperabwehrsystem 'RAM' abfeuern und den Seezielflugkörper 'Harpoon' live schießen, also einen scharfen Schuss machen." Außerdem übt die Fregatte "Baden-Württemberg" die Jagd auf U-Boote sowie den Kampf gegen andere See- und Landziele.
Notfall bei der Anreise: Mexikanischer Seemann operiert
Auf dem Weg zur Übung war laut Bundeswehr die Besatzung des Einsatzgruppenversorgers "Frankfurt am Main" bei einem Ernstfall gefordert. Mit Schiffen anderer Nationen war der deutsche Verband demnach Ende Juni unterwegs zum US-Stützpunkt Pearl Harbor, als ein Schiff der mexikanischen Marine einen medizinischen Notfall meldete. Der 24-jährige Patient sei mit einem Hubschrauber an Bord des Einsatzgruppenversorgers gebracht und dort erfolgreich operiert worden. Kommandant Schulz zeigte sich erfreut über diesen Einsatz: "Wir waren in der Lage, mitten im Pazifik - ungefähr 2.000 Kilometer von jeglichem Land entfernt - Leben zu retten."
Nach der Übung: Kontrolle der Sanktionen gegen Nordkorea
Die Übung dauert noch bis August. Danach nehmen die deutschen Schiffe an der multinationalen Mission "Pacific Security Maritime Exchange" (PSMX) teil. Dahinter verbirgt sich die Überwachung der UN-Embargos gegen Nordkorea, die das Land daran hindern sollen, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln.