Leuchtturm-Standort gesucht: Drei Kommunen in engerer Auswahl
Der marode Leuchtturm "Roter Sand" zwischen Bremerhaven und Helgoland soll umziehen. Als vielversprechende Bewerber zeichnen sich das Wangerland, Butjadingen und - offiziell neu bekannt - Wilhelmshaven ab.
Das teilte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am Donnerstag mit. Das Interesse Wilhelmshavens als Standort für den rund 140 Jahre alten Leuchtturm bestätigte eine Stadtsprecherin. Den Angaben zufolge hatte die Stadt sich bereits im vergangenen November offiziell beworben. Demnach ist geplant, den Leuchtturm auf die Wiesbadenbrücke im Großen Hafen zu stellen, wie die "Wilhelmshavener Zeitung" zuerst berichtete. Baustadtrat Niksa Marusic sieht in dem Leuchtturm "eine Riesenchance für Wilhelmshaven". Er geht davon aus, dass das Seezeichen auch Urlauberinnen und Urlauber in die Stadt locken würde.
"Roter Sand" soll vom Wasser ans Land wechseln
Auch in den anderen zwei niedersächsischen Kommunen würde der "Rote Sand" einen Platz an Land mit Meerblick erhalten: In der Gemeinde Wangerland (Landkreis Friesland) stünde der Leuchtturm nach Angaben der Stiftung Denkmalschutz im Außenhafen im Küstenbadeort Hooksiel. In der Gemeinde Butjadingen (Landkreis Wesermarsch) hätte der Leuchtturm demnach im Nordseebad Fedderwardersiel seinen Standort.
Leuchtturm ist laut Gutachten nicht standfest
Der "Rote Sand" soll seinen aktuellen Platz in der Deutschen Bucht verlassen, da ihm laut der Stiftung der Meeresspiegelanstieg und Extremwetterereignisse zusetzen. Er drohe ins Meer zu kippen, so die Stiftung. Ein Gutachten von 2019 hatte den Leuchtturm als so marode eingestuft, dass die Standsicherheit in Gefahr sei. Der Leuchtturm wurde der Stiftung zufolge von 1882 bis 1885 gebaut - unter Denkmalschutz steht er demnach seit 1982.
Bund entscheidet über neuen Standort
Noch ist nicht klar, welcher Bewerber den Zuschlag für den "Roten Sand" erhält. Der Bund prüft als Eigentümer, welcher neue Standort für das Wahrzeichen geeignet ist. Aktuell seien bauliche, genehmigungsrechtliche und finanzielle Fragen noch nicht geklärt, so die Stiftung. Zwischenzeitlich hatte sich zunächst ein Standort in Bremerhaven abgezeichnet, er wurde allerdings im vergangenen Frühjahr verworfen.
