FitKick Liga in Oldenburg: Fußball gegen Herzerkrankungen
Am 1. Oktober beginnt die zweite FitKick Liga aus Oldenburg: Bei dieser Variante des Fußballs wird auf vier Tore und ohne Torwart gespielt. Außerdem soll sie den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Fußball gilt vielen bisher nicht als gesunder Sport. "Die Verletzungsgefahr ist zu hoch", sagt Bastian Schrader, Arzt an der Universitätsklinik für Kardiologie am Oldenburger Klinikum, dem NDR Niedersachsen. Das soll die FitKick Liga mit ihrem "3F" Konzept ("Fit& Fun mit Fußball") ändern. Bei der FitKick Liga gibt es im Vergleich zum regulären Fußball spezielle Regeln: Hohe Schüsse und Zweikämpfe sind verboten, ausgiebiges Dehnen und Aufwärmen ist Pflicht. So soll das Verletzungsrisiko verringert werden. Die Spielerinnen und Spieler sind laut Organisatoren vor allem Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen mehr Sport treiben wollen - mit und ohne Fußballerfahrung, Männer und Frauen.
Gesundheit kann Spaß machen
Bis Mai/Juni 2025 treten 20 Mannschaften mit etwa 300 Teilnehmenden in der zweiten FitKick Liga an. Einmal in der Woche treffen sich die Teams zum gemeinsamen Training. Aber: Spieltag ist immer. Denn bei der FitKick Liga trägt jeder Spieler eine Fitnessuhr, mit der die Teammitglieder jeden Tag digitale Punkte für das gesamte Team sammeln können. Wer mehr Kalorien verbraucht, mehr Schritte macht und einen besseren Blutdruck hat als die Gegner bekommt Punkte. Am Ende der Saison steht dann das gesündeste Team auf Platz eins. "Dadurch wollen wir einen spielerischen Ansatz in der Gesundheitsvorsorge einführen", sagt Schrader. "Medizin muss nicht bitter schmecken, sie kann Spaß machen."
Studie zeigt: FitKick verbessert Gesundheit der Spieler
Die FitKick Liga ist Teil des Programms "Fit & Fun mit Fußball (3F)", das von Ärzten, Pädagogen und Sportwissenschaftlern aus Oldenburg und Cloppenburg entwickelt wurde. Das Konzept wurde in zwei Studien, zunächst an Bluthochdruck-Patienten und dann an herzerkrankten Patienten getestet - und das laut Bastian Schrader erfolgreich. "Es zeigte sich, dass das Konzept zur Verbesserung des Blutdrucks, des Gewichts, der Fitness, von Stress und Depressionen und sogar zur Einsparung von Medikamenten in der Fußball-, nicht aber in der Kontrollgruppe führt", so Schrader.
Schirmherr der neuen Saison ist der Welt- und Europameister Paul Breitner.