Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette: Demo und Gegendemo in Vechta
In Vechta hat es am Sonntag zwei Kundgebungen im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette gegeben. Unterstützer zeigten am Frauengefängnis Solidarität mit der Inhaftierten. Die CDU erinnerte an die RAF-Opfer.
Laut Polizei kamen zu der Demonstration an der Justizvollzugsanstalt unter dem Motto "Solidarität für Daniela" etwa 35 Teilnehmende. Die Veranstalter hatten mit rund 100 Demonstrierenden gerechnet.
Bei der Gegenkundgebung, zu der die CDU aufgerufen hatte, kamen nach Polizeiangaben auf dem Kapitelplatz vor dem Rathaus deutlich mehr Menschen zusammen, etwa 135. Mit Vertreterinnen und Vertretern weiterer Fraktionen wollte die CDU bei der Demo an die Opfer der ehemaligen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) erinnern. Dazu wurden unter anderem die Namen von Todesopfern verlesen. Beide Kundgebungen verliefen laut Polizei friedlich.
Anmelderin wird Freistellung von Betriebsrat entzogen
In einem Interview mit der marxistischen Tageszeitung "Junge Welt" hatte die Anmelderin der Solidaritätskundgebung, Ariane Müller, Klette vorab eine politische Gefangene genannt und von einer "Menschenjagd" gesprochen. Müller ist Betriebsrätin beim Klinikum Mitte in Bremen - nach einem Bericht von "buten un binnen" wurde ihr der Status "freigestellt" vom 19-köpfigen Betriebsrat entzogen. Sie bleibt dadurch Teil des Betriebsrates, müsste demnach aber als Nicht-Freigestellte wieder im Klinikum Mitte arbeiten. Die Krankenschwester spricht von einem "gestörten Vertrauensverhältnis" aufgrund ihrer Solidarität mit Daniela Klette.
Klette in Berlin festgenommen
Daniela Klette war Ende Februar in Berlin festgenommen worden. Laut einer Mitteilung der Polizei Cloppenburg/Vechta ist sie in der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta seit diesem Zeitpunkt inhaftiert. Klette werden zweifacher versuchter Mord, Sprengstoffanschläge und Raubüberfälle mit Schusswaffen vorgeworfen. An einer angemeldeten und genehmigten Demonstration für untergetauchte und inhaftierte RAF-Mitglieder hatten sich vor rund einer Woche in Berlin rund 600 Menschen beteiligt.