Ein  Elektro-Katamaran läuft einen Anlieger an. © NDR Foto: Peter Becker

Erster Elektro-Katamaran auf Probefahrten nach Norderney

Stand: 06.02.2025 11:03 Uhr

Die Reederei Frisia testet den ersten Elektro-Katamaran unter deutscher Flagge mit Probefahrten zwischen Norddeich und Norderney. Nach jeder Fahrt werden die Lithium-Ionen-Akkus innerhalb von 28 Minuten aufgeladen.

von Peter Becker

CO2-neutral, schnell und sicher - das sind die Eigenschaften, die der neue Elektro-Katamaran (E-Kat) der Reederei Frisia primär erfüllen soll. Kapitän Stephan Ulrichs muss sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung im Nationalpark Wattenmeer halten. Er würde gern noch etwas schneller als die hier erlaubten 16 Knoten (knapp 30 Stundenkilometer) fahren, um den E-Kat auszutesten. Die Fahreigenschaften vergleicht Kapitän Ulrichs mit einem E-Auto: Das Schiff reagiere sofort, wenn er Gas gibt - wie ein E-Sportwagen. Der Kapitän könne so - wenn notwendig - sehr schnell reagieren; etwa dann, wenn ihm ein Schiff in der schmalen Fahrrinne von Norddeich nach Norderney entgegenkommt.

150 Fahrgäste in 30 Minuten zur ostfriesischen Insel Norderney

Maschinist Okko Hojer ist nur noch während der Probefahrten an Bord der "Frisia E-I". Im regulären Betrieb, der zum Start der neuen Saison 2025 an Ostern erfolgen soll, ist kein Maschinist mehr erforderlich: Ob die je 90 Batterien auf Steuer- und Backbordseite ihre Arbeit wie gewünscht machen, könne Kapitän Stephan Ulrichs auf einem Display von seinem Fahrstand auf der Brücke des Schiffes aus jederzeit überprüfen. In 30 Minuten soll der Elektro-Katamaran künftig bis zu 150 Fahrgäste zu der ostfriesischen Insel Norderney bringen.

Solarzellen auf Carports versorgen E-Kat mit Strom

Woher der grüne Strom für die Überfahrt kommt, können sich die Urlauber anschauen, wenn sie vor der Fahrt in Norddeich ihr Auto parken. Den Strom erzeugen die Solarzellen, die seit dem vergangenen Jahr auf den Dächern der Carports im Hafen von Norddeich angebracht sind. Die gewonnene Energie wird für das Laden der Autos, die Gebäude der Reederei Frisia und eben den E-Kat verwendet. Der restliche gewonnene Strom wird laut der Reederei ins Netz eingespeist.

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