Niedersachsens größter Ladepark für E-Autos setzt auf Ökostrom

Stand: 28.03.2024 18:35 Uhr

In Norddeich eröffnete am Donnerstag laut Anbieter der "größte Ladepark Niedersachsens". Urlauber sollen dort ihr E-Auto parken und nach ihrem Urlaub wieder aufgeladen für den Rückweg abholen können.

Die Reederei Frisia will die E-Mobilität ausbauen. Teil dessen soll der Inselparkplatz P2 in Norddeich werden. Dort gibt es nun 264 Ladepunkte für Elektro-Fahrzeuge. Urlauber können ihr E-Auto an eine Ladestation anschließen und es dort während ihres Urlaubs stehen lassen. Bei Abholung am Ende des Urlaubs ist das Auto dann voll geladen.

Ladestationen des Frisia Ladeparks in Norddeich. © Reederei Norden-Frisia
Die Ladestationen werden ausschließlich mit Ökostrom betrieben.
E-Autos mit Ökostrom aufladen

Die Fahrzeuge sollen während des Aufenthaltes mit Solarenergie aufgeladen werden. Auf dem Parkplatz gibt es laut Reederei Frisia 600 Stellplätze, die alle mit Carports versehen sind. Darauf: Solaranlagen. Für den Fall, dass die Sonne mal nicht scheint, werden die Autos laut Anke Wolff, Sprecherin der Reederei Frisia, mit Ökostrom aus dem Netz aufgeladen. Auf dem Parkplatz stehen allerdings keine Schnellladestationen, auch ein dauerhaftes Aufladen gibt es nicht: Stattdessen koordiniert eine Software des Lademanagements laut Reederei die Verteilung der Energie. Diese soll sicherstellen, dass jedes Auto wirklich voll aufgeladen wird, bevor es wieder abgeholt wird.

Reederei plant E-Schiff nach Norderney

Zudem gibt es Batteriespeicher vor Ort. Wird mal mehr Strom produziert, soll die Energie in den Speicher geschleust und möglicherweise auch für Schiffe genutzt werden, erklärt Reederei-Chef, Carl-Ulfert Stegmann: "In Zukunft werden wir mit einem E-Schiff nach Norderney fahren, um so gar keinen CO2 mehr zu produzieren." Jährlich werden laut Reederei etwa 1,6 Millionen Kilowattstunden grünen Stroms erzeugt.

Zahlen und Fakten zum Ladepark

  • Der Ladepark der Reederei Frisia hat 264 Ladepunkte in 64 Ladesäulen für E-Autos
  • 600 Stellplätze mit Carport sind mit Solardächern versehen, die für den benötigten Strom sorgen
  • Die reguläre Ladeleistung liegt bei 3,7 kW und kann bei Bedarf auf maximal 11 kW erhöht werden
  • Die Solarmodule auf den Carportdächern haben in Summe eine Leistung von 1,7 Megawatt
  • Jährlich erzeugt die Reederei damit 1,6 Millionen Kilowattstunden grünen Strom
  • Eine Software steuert die Ladesäulen und verteilt den Solarstrom je nach Bedarf an die angeschlossenen Autos.

E-Ladeparkplatz kostet 15 Euro pro Tag

Die Reederei Frisia bietet auf dem Parkplatz bereits seit 2021 E-Ladesäulen an. Das Angebot wurde nun erweitert. Allerdings hat das Laden seinen Preis: Kostet ein normaler Parkplatz sieben Euro pro Tag, werden für einen E-Ladeplatz 15 Euro am Tag fällig. Zudem müssen mindestens zwei Tage am Stück gebucht werden. Die Anlage ist laut Reederei aus eigenen Mitteln finanziert.

Weitere Informationen
Zahlreiche Windräder mit Rot-Weißen Rotorblättern stehen auf offener Fläche. © NDR Screenshot

Wie läuft der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland?

Solaranlagen boomen, die Windkraft steckt in Schwierigkeiten. Aktuelle Daten zeigen, wie es um die Energiewende steht. (22.03.2024) mehr

Zwei Windräder stehen vor blauem Himmel. © picture alliance / imageBROKER Foto: Siegfried Kuttig

Niedersachsen deckt Stromverbrauch über erneuerbare Energien

Der Anteil erneuerbarer Energie liegt rechnerisch erstmals über 100 Prozent. Das Land will Windkraft weiter ausbauen. (01.03.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 28.03.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Person steht mit einem Baseballschläger in der Hand auf einer Straße. © NDR Foto: Julius Matuschik

Maskierte greifen Gäste auf Party mit Baseballschlägern an

Bis zu acht Personen stürmten eine Party in Cappeln und verletzten drei Menschen. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen