Bundestagswahl 2025: SPD bleibt in Ostfriesland stark
Die SPD ist der große Verlierer, holt in Ostfriesland aber die meisten Erststimmen. Die AfD ist in Großeheide stärkste Kraft. Zahlreiche Kandidaten schaffen es über die Landesliste in den Bundestag.
Im Wahlkreis 24 Aurich-Emden gewann der SPD-Kandidat Johann Saathoff mit 41,2 Prozent und verzeichnet bundesweit damit das beste Ergebnis für seine Partei. Im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl verlor er jedoch 12 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen bleibt die SPD hier vorne. Siemtje Möller gewann ihren Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund mit 35,4 Prozent. Dennis Rohde holte für die SPD im Wahlkreis Oldenburg-Ammerland die meisten Stimmen, er liegt mit 34,4 Prozent vor dem CDU Kandidaten Stephan Albani, der rund 24 Prozent erreichte. Bei den Zweitstimmen gewann in beiden Wahlkreis allerdings knapp die CDU. In Oldenburg trennen CDU und SPD nur 50 Stimmen. In Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund liegt die CDU mit nicht einmal einem Prozent vor den Sozialdemokraten. Überraschend ist das Ergebnis im Ort Großheide im Landkreis Aurich: Dort kam die AfD auf knapp 28 Prozent und wurde damit stärkste Kraft. In vielen Regionen erreichte die AfD mindestens Platz drei.
Die Ergebnisse aus dem Bereich Oldenburg
- 024: Aurich - Emden
- 025: Unterems
- 026: Friesland - Wilhelmshaven - Wittmund
- 027: Oldenburg - Ammerland
- 028: Delmenhorst - Wesermarsch - Oldenburg-Land
- 029: Cuxhaven - Stade II
- 030: Stade I - Rotenburg II
- 032: Cloppenburg - Vechta
- 034: Osterholz - Verden
CDU stürzt SPD-Bastionen zwischen Ems und Elbe
Im Nordwesten Niedersachsens holt die CDU sechs der neun Wahlkreise. Im Wahlkreis 32 Cloppenburg-Vechta dominierte Silvia Breher die Wahl. Sie holte 45,8 Prozent der Erststimmen. In der CDU-Hochburg bleibt die Partei auch bei den Zweitstimmen vorne, mit einem Ergebnis von 39,5 Prozent. Die AfD erreicht im Wahlkreis 32 die zweitmeisten Stimmen, mit 20,6 Prozent. Bestes Ergebnis konnte die Partei in Molbergen einfahren. Kandidat Sven Sager holte 34,27 Prozent der Stimmen. Bei den Zweitstimmen sind es 33,75 Prozent für die AfD. Die CDU liegt im Wahlkreis 25 Unterems bei den Erststimmen vorne. Gitta Connemann holte 40,5 Prozent. Bei den Zweitstimmen erreicht die CDU 32,8 Prozent. Die SPD liegt als zweitstärkste Kraft dort nur knapp vor der AfD. Im Wahlkreis Delmenhorst-Wesermarsch-Oldenburg-Land holte sich der CDU Kandidat Bastian Ernst deutlich mehr Stimmen als sein SPD-Kontrahent Hamza Altigan. Damit ist der Wahlkreis von rot zu schwarz gekippt. In der Stadt Delmenhorst insgesamt betrachtet liegen die SPD (23,67 Prozent), CDU (23,35 Prozent) und AfD (23,60 Prozent) gleich auf. Auch der Wahlkreis Cuxhaven-Stade II ging von der SPD an die CDU.
Diese Kandidaten ziehen über die Landesliste ein
Auch wenn sie ihren Wahlkreis nicht direkt gewinnen konnten, ziehen einige Kandidaten im Nordwesten dennoch über die Landesliste in den Bundestag ein. Dazu gehören Anja Troff-Schaffarzyk von der SPD aus dem Wahlkreis Unterems. Anne Janssen aus dem Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund und Stephan Albani aus Oldenburg werden die CDU vertreten. Für die AfD ziehen aus dem Nordwesten Andreas Paul aus Oldenburg und Martina Uhr für den Wahlkreis Unterems in den Bundestag ein. Auch Martin Sichert aus dem Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund schafft es über die Landesliste ins Parlament. Der Oldenbuger Grünen-Politiker Alaa Alhamwi ist ebenfalls dabei. Das Bündnis 90/die Grünen hat in allen Wahlkreisen deutlich an Stimmen verloren. In Oldenburg liegen sie auf Platz drei mit rund 16 Prozent. Bei der vergangenen Wahl waren es noch etwa 23 Prozent.
Zu wenig Stimmzettel in Norden
Weil die Wahlbeteiligung deutlich höher als bei den vergangenen Wahlen war, gingen ab dem frühen Sonntagnachmittag in den Dörfern Neuwesteel, Ostermarsch, Leybucht und Martensdorf bei Norden (Landkreis Aurich) das Material aus. Wie eine Stadtsprecherin dem NDR Niedersachsen sagte, seien die 30 Wahllokale in Norden nach Erfahrungswerten bestückt worden. Die betroffenen Wählerinnen und Wähler nahmen es mit Humor, warteten geduldig oder kamen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ins Wahllokal. Den Nachschub habe man bei der Wahlleitung geholt und mit dem Auto in die Wahllokale gefahren, so die Stadtsprecherin. Stimmen seien nicht verloren gegangen.
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