Beinahe-Unfall an offenem Bahnübergang: Dritter Vorfall binnen Tagen
Eine Autofahrerin ist laut Polizei am Bahnübergang Oldenburg-Ofenerdiek beinahe von einem Zug erfasst worden, weil die Schranken geöffnet waren. Es ist laut Stadt der dritte gefährliche Vorfall innerhalb von etwas mehr als einer Wochen.
Ein aus Richtung Wilhelmshaven kommender Zug der Nordwestbahn ist am Sonntagmorgen mit ungefähr Tempo 110 über den Bahnübergang am Stadtrand gefahren, wie die Bundespolizei am Montag mitteilte. Eine Autofahrerin habe die Bahn früh genug gesehen und habe rechtzeitig bremsen können. Anschließend habe sie die Polizei über den Vorfall informiert. Die Beamten leiteten daraufhin Ermittlungen ein und sicherten technische Aufzeichnungen, wie die Polizei mitteilte. Diese würden nun ausgewertet, um die Ursache für den Vorfall zu klären.
Nicht der erste Vorfall: Zug und Auto stoßen zusammen
Am 11. Januar war an demselben Bahnübergang bereits ein Kleinwagen mit einer Bahn kollidiert - ebenfalls bei geöffneten Schranken. Dabei wurden zwei Personen verletzt. Ein Sicherungsposten hatte die mit einer Behelfsschranke gesicherte Querung offenbar manuell zu früh wieder freigegeben. Wenige Tage danach wurde ein zweiter Vorfall bekannt: In der Nacht vom 16. auf den 17. Januar sollen Güterzüge bei geöffneten Schranken über den Bahnübergang gerollt sein. Für die Sicherung zuständige Bahnmitarbeitende sollen krankheitsbedingt nicht vor Ort gewesen sein.
Bürgermeister: "So etwas darf sich nicht wiederholen"
"In diesen Fällen spielte menschliches Versagen eine entscheidende Rolle" sagte der Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Jürgen Krogmann, am Montag. "Besonders, wenn Menschenleben in Gefahr sein könnten, dürfen solche Fehler einfach nicht passieren." Alle drei Situationen seien vermeidbar gewesen, ist sich Krogmann sicher. "So etwas darf sich nicht wiederholen."
Bauarbeiten an Bahnübergang offenbar beendet
Wie die Bundespolizei erklärte, hatte es in den vergangenen Monaten an dieser Stelle Bauarbeiten gegeben. Währenddessen habe ein Bahnmitarbeiter die Stelle abgesichert. Eigentlich hätten die Arbeiten den Angaben zufolge abgeschlossen sein sollen. Der Zugverkehr lief demnach seit vergangenem Mittwoch wieder im Regelbetrieb. Ob das auch für die automatischen Schranken gilt, ist nach den jüngsten Berichten der Polizei unklar. "Besser wäre es gewesen, den Bahnübergang in Ofenerdiek kurzfristig zu sperren, um Leib und Leben nicht zu gefährden", sagte Oberbürgermeister Krogmann.