Frau in Emden getötet - Ehemann sitzt in Untersuchungshaft

Stand: 20.01.2025 16:44 Uhr

Im Emder Stadtteil Larrelt ist eine Frau am Sonntag mutmaßlich von ihrem Ehemann durch Stichverletzungen getötet worden. Der 67-Jährige soll anschließend selbst den Notruf gewählt haben.

Der Ehemann wurde am Montag einem Haftrichter des Amtsgerichts Emden vorgeführt, wie die Staatsanwaltschaft Aurich gemeinsam mit der Polizei Leer/Emden mitteilte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der Haftrichter demnach einen Untersuchungshaftbefehl. Weitere Ermittlungen dauerten an, hieß es.

Staatsanwaltschaft: Verdacht auf Totschlag

Beamte der Spurensicherung stehen im Emder Stadtteil Larrelt vor einem Einfamilienhaus. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Doden
Die Polizei nimmt den Ehemann am Sonntag vorläufig fest und führt eine Spurensuche durch.

Zu dem Motiv ist laut Staatsanwaltschaft Aurich noch nichts bekannt. Der Verdächtige habe sich bisher noch nicht geäußert. Ein Mordmotiv habe derzeit nicht festgestellt werden können. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts des Totschlags. Vor der Tat habe es eine Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem NDR Niedersachsen. In deren Verlauf habe der 67-Jährige seine Frau dann erstochen. Ob eine Tatwaffe gefunden wurde, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit Verweis auf "ermittlungstaktische Gründe" nicht.

Ehemann soll selbst den Notruf gewählt haben

Gegen 10.50 Uhr am Sonntagvormittag soll der 67-Jährige laut Polizei telefonisch im Stadtteil Larrelt über den Tod seiner 65-jährigen Ehefrau informiert haben. Einsatzkräfte hätten die Frau daraufhin nur noch leblos im Wohnhaus auffinden können. Die Polizei hatte den Ehemann am Sonntag vor Ort vorläufig festgenommen und eine Spurensuche durchgeführt. Der Leichnam der Frau werde nun obduziert.

Was bedeutet Femizid?

Femizid bezeichnet im Kontext der internationalen Diskussion die vorsätzliche Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind. Femizide sind vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Macht und Hierarchieverhältnisse zu sehen und werden besonders häufig durch männliche Partner oder Ex-Partner verübt. Weiter gefasste Definitionen beziehen alle Ermordungen von Frauen oder Mädchen mit ein, oder umfassen auch Tötungen von Frauen und Mädchen durch Familienmitglieder und im Kontext sexualisierter Gewalt. Der Begriff "Femicide" kommt aus dem Englischen und wurde 1976 von der Soziologin Diane Russel geprägt.

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