Bahnübergang offen, aber Züge fahren durch: Sorge nach Unfall

Stand: 17.01.2025 20:35 Uhr

Anwohner im Oldenburger Stadtteil Ofenerdiek sorgen sich um die Sicherheit an einem Bahnübergang. Dessen Schranken werden wegen einer Baustelle aktuell per Hand bedient.

Nachdem es bereits am Wochenende zu einem Unfall zwischen einem Zug und einem Auto gekommen war, wurde nun ein weiterer Vorfall bekannt. Ein Güterzug soll durchgefahren sein, während der Bahnübergang geöffnet war. Die Bahn teilte mit, dass der Übergang zu jedem Zeitpunkt gemäß der Vorschrift gesichert gewesen sei. Demnach erkrankte kurzfristig ein Mitarbeiter, der eigentlich die Schranke hätte bedienen sollen. Als Alternativlösung habe die Bahn deshalb sogenannte Fahrten auf Befehl veranlasst, erklärte eine Sprecherin.

Züge sollen am offenen Bahnübergang dreimal hupen

Das bedeutet: Die Schranke wird nicht geschlossen, Züge müssen jedoch vor dem Bahnübergang stehen bleiben und dreimal hupen. Anschließend müssen sie mit Schrittgeschwindigkeit anfahren und dürfen erst ab der Mitte des Zuges beschleunigen, so die Bahn. Das Einhalten aller Vorschriften überwache das Eisenbahn Bundesamt als Aufsichtsbehörde, so die Bahnsprecherin. Seit Donnerstagmorgen ist am Übergang demnach auch wieder durchgängig ein Sicherungsposten vor Ort.

ProBahn: Zwei Mitarbeiter wären nötig

Der Fahrgastverband ProBahn kritisiert die Lösung der Deutschen Bahn. Ein Bahnübergang in einer großen Stadt wie Oldenburg sollte eigentlich von zwei Personen gesichert werden, sagte der ProBahn-Vorsitzende Malte Diehl. "Ich hätte erwartet, dass nach so einem schlimmen Unfall besonderes Augenmerk darauf gelegt wird", sagte Diehl dem NDR Niedersachsen. Er wolle den Unfall zwar nicht bewerten, "gerade dann müsste man aber doch feststellen, dass es nicht ausreicht, keinen Ersatz an der Stelle zu haben und nach Befehl zu fahren."

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17.01.2025 17:28 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, dass die Bahn bestätigt habe, dass der Übergang ungesichert war. Dies war nicht korrekt. Der Bahnübergang war laut Sprecherin vorschriftsmäßig durch die sogenannten Fahrten auf Befehl abgesichert.

 

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