Neue Technik auf dem Acker: Mit Drohnen aus der Luft Pflanzen säen
Landwirte aus dem Landkreis Uelzen testen den Einsatz von Drohnen auf dem Feld. Damit wollen sie einerseits Arbeitszeit und Geld sparen, andererseits umweltschonender arbeiten.
Normalerweise würde Junglandwirt Gerrit Mensching-Buhr mit einer Drillmaschine über das Feld fahren, um neues Saatgut in den Boden einzubringen. Stattdessen füllt er die Samen nun in den Tank einer großen Drohne. Im vergangenen Jahr haben Landwirte aus dem Landkreis Uelzen die ersten Versuche mit der Drohnenaussaat gestartet. "Ich finde es wichtig, dass wir in der Landwirtschaft offen für neue Technologien sind", sagt Mensching-Buhr.
Für das Fliegen der Drohne gelten bestimmte Regeln
Der Junglandwirt füllt 40 Kilogramm Pflanzensamen in den Drohnentank. So viel kann sie auf einem Flug mitnehmen. Ein ausgebildeter Drohnenpilot steuert die große Agrardrohne. "Natürlich würde ich das am liebsten selbst machen", sagt Mensching-Buhr, "aber ich habe noch keinen Drohnen-Führerschein." Die Drohne fliegt in mehreren Bahnen über das Feld. Zwischendurch muss sie immer wieder landen: Pflanzensamen werden aufgefüllt, Akkus werden gewechselt. Der Drohnenpilot muss darauf achten, nicht zu dicht an Bäume heranzufliegen und Abstand zu Strommasten zu halten.
Zeitsparend und umweltschonend
Die Aussaat mit der Drohne hat sowohl für die Landwirte als auch für die Umwelt Vorteile:
- Sie schont den Boden. Die Drohne fliegt über das Feld. Im Gegensatz zu den schweren Landmaschinen berührt sie den Boden nicht.
- Die Drohne verbraucht keinen Diesel. Stattdessen fliegt sie mit aufladbaren Akkus.
- Landwirte sparen Zeit. Die Aussaat per Drohne geht schneller als die Arbeit mit dem Trecker.
Ein weiteres Argument für die Arbeit mit der Drohne: Die Landwirte können die neuen Pflanzensamen schon ausbringen, wenn das Getreide noch auf dem Feld steht. "Das heißt, wir können Arbeitsspitzen in der Landwirtschaft brechen. Normalerweise würde die Saat erst nach der Ernte anstehen. Mit der Drohne können wir das schon vor der stressigen Erntezeit erledigen", sagt Drohnenpilot Carsten Hinrichs.
Landwirte sehen großes Potenzial
Junglandwirt Mensching-Buhr ist überzeugt von der Drohnentechnik. "Ich finde es gut, weil wir einerseits Kosten sparen und andererseits etwas Gutes für die Umwelt tun." Die Landwirte im Landkreis Uelzen wollen gemeinsam eine eigene Drohne anschaffen, um die neue Technik vor Ort zu etablieren. Drohnenpilot Hinrichs sieht in der Drohne großes Potenzial für die Landwirtschaft. "Ich denke, in Zukunft wird es auch möglich sein, Spritzmittel oder Flüssigkeiten mit der Drohne auszubringen."