"Hi-Score": Deutschlands größtes Videospielmuseum eröffnet
In Niedersachsen gibt es jetzt das größte Videospielmuseum Deutschlands, betrieben von einem gemeinnützigen Verein. Im "Hi-Score" in Hannover stehen mehr als 300 Spielekonsolen und Arcade-Automaten.
Mehr als 100 davon können die Besucherinnen und Besuchern sogar selbst bespielen und sich im Gaming messen. Ob Pac-Man aus den 80er-Jahren, Mario Kart aus den 90er-Jahren oder das Tanzduell am Fiesta-Automaten von 2011: "Es gibt keine Videospielkonsole, die es nicht gibt", sagt Geschäftsführerin Regine Silbermann. "Jede Konsole, die es seit 1972 zu kaufen gibt, ist hier vorhanden."
Back to the roots: Zurück zum guten alten Couch-Gaming
Das Ziel der ehrenamtlichen Betreiber: Wieder gemeinsam Spiele spielen. "Es hat mich einfach gestört, dass Videospielen heutzutage bedeutet, allein in seinem Zimmer zu hocken, höchstens durch Headset und Webcam mit anderen verbunden zu sein", sagt "Hi-Score"-Mitgründerin Regine Silbermann. "Ursprünglich war Gaming mal etwas Geselliges, man hat zu fünft auf dem Sofa gesessen und der Abend war ein Event."
Gaming-Branche wächst stetig
Im "Hi-Score" soll das wieder aufleben. Ob mit Autorennen-, Trommel- oder Tanz-Spielen - an den meisten Automaten oder Konsolen können mehrere Personen gleichzeitig mit- oder gegeneinander zocken. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Gaming-Branche stetig gewachsen. Inzwischen spielen 58 Prozent aller Deutschen zwischen 6 und 69 Jahren Videospiele. Das ergibt eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsinstituts "Consumer Panel Services GfK und Data.ai". Mit 48 Prozent ist dabei etwa die Hälfte der Spielenden weiblich.
Aus kleiner Spielecke wird größtes Museum
Das "Hi-Score" gibt es schon seit 2023. Zunächst war es Teil des Kulturprojekts "aufhof" in der Innenstadt von Hannover, untergebracht in einem ehemaligen Einkaufszentrum. Gestartet als Pilotprojekt war es für die acht Gründerinnen und Gründer des gemeinnützigen Vereins "Gaming in Niedersachsen" absolutes Neuland, auszuprobieren, ob Spielinteressierte vorbeikommen und Interesse bekunden. "Ob das läuft, wussten wir nicht", sagt Regine Silbermann. Die Erwartungen wurden weit übertroffen: Mehr als 53.000 Besucherinnen und Besucher kamen im ersten Jahr. Grund genug, um in eine Halle mit mehr als 1.000 Quadratmetern in Hannovers Südstadt zu ziehen.
Generationsübergreifendes Zocken
Gamerinnen und Gamer nahezu jeden Alters zeigen Interesse. Schon im Pilotprojekt wurde außerdem deutlich: Bei Familien ist das Miteinander-Videospielen sehr beliebt. Eltern zeigen ihren Kindern alte Konsolen aus den 70er- oder 80er-Jahren, Kinder wiederum den Eltern moderne Spiele wie Fortnite oder Minecraft. Denn Gaming ist längst nicht mehr nur in den jungen Altersgruppen ein fester Bestandteil der Freizeit.
Verein wächst weiter
Wie das Interesse selbst steigt auch der Altersdurchschnitt bei Gamerinnen und Gamern in Deutschland: Lag er vor zehn Jahren noch bei 33,6 Jahren, liegt er laut "Verband der deutschen Games" im Jahr 2024 schon bei über 38 Jahren. Auch der Verein in Hannover hat mittlerweile großen Zuwachs erfahren: Mehr als 150 aktive Mitglieder beteiligen sich ehrenamtlich. Mit dem Umzug ist das "Hi-Score" jetzt das größte Videospielmuseum bundesweit.