Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Böschungsbrand. © Freiwillige Feuerwehr Celle

Waldbrandgefahr in Teilen Niedersachsens soll wieder sinken

Stand: 22.03.2025 18:55 Uhr

Die Waldbrandgefahr in Niedersachsen soll ab Sonntag wieder sinken. Am Samstag galt im Nordosten des Landes noch vielerorts die zweithöchste Warnstufe. Nach dem Wochenende soll es gebietsweise regnen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Sonntag und den Wochenbeginn für Norddeutschland sinkende Temperaturen und vereinzelt Regenschauer vorhergesagt. Die Waldbrandgefahr soll dann auf Stufe 3 des Gefahrenindexes zurückgehen. Damit herrsche eine mittlere Waldbrandgefahr. Am Samstag hatte der DWD noch vor hoher Waldbrandgefahr gewarnt. Die zweithöchste Warnstufe meldete der DWD an seinen Messstationen in Celle, Bergen und Faßberg (Landkreis Celle), Uelzen, Wendisch Evern (Landkreis Lüneburg), Soltau (Landkreis Heidekreis), Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg), Wittingen-Vorhop (Landkreis Gifhorn) und Nienburg (Weser). Bereits am Mittwoch war die Warnstufe in einzelnen Regionen im Nordosten erhöht. "Das ist etwas früher als üblich", sagt Knut Sierk von den niedersächsischen Landesforsten dazu.

Celle: Große Fläche Grasland an der Aller fängt Feuer

Am Samstagmittag hatten in Celle Schilf und Unterholz an der Aller Feuer gefangen. Das Löschen gestaltete sich nach Angaben der Feuerwehr zunächst schwierig, weil sich der Brand auf einer nicht befahrbaren Landzunge befand und Wind seine Ausbreitung beschleunigte. Laut Feuerwehr waren etwa 3.500 Quadratmeter Grasland betroffen. Bereits am Donnerstag zerstörte ein Moorbrand in Posthausen (Landkreis Verden) eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern.

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Bodenfeuchte ist derzeit deutlich reduziert

Wie hoch die Waldbrandgefahr ist, hängt von mehreren Faktoren ab. "Die Temperatur spielt nur eine Rolle. Weitere Faktoren sind die Niederschläge, die relative Luftfeuchte und der Wind", erklärt Knut Sierk. Seit mehreren Tagen hat es vielerorts in Niedersachsen nicht geregnet. Laut DWD ist die Bodenfeuchte in Niedersachsen derzeit deutlich reduziert. Besonders in den oberen Schichten fehle Wasser, was die Entzündbarkeit der Vegetation erhöht. Das zeigen auch aktuelle Karten im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.

Im Frühjahr gefährlich: Alte Pflanzenreste

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Im Frühjahr, bevor die Pflanzen neu austreiben, liegen außerdem noch abgestorbene Pflanzenreste aus dem Vorjahr auf dem Boden. "Dieses tote Pflanzenmaterial trocknet sehr schnell aus und stellt eine erhebliche Brandlast dar", so Sierk. Da brauche es nur einen Funken, um einen Brand zu entfachen. Die Lüneburger Waldbrandzentrale rät dazu, auch in den kommenden Tagen noch vorsichtig im Wald zu sein: keine glimmenden Zigaretten wegwerfen, nur an offiziellen Grillplätzen grillen, das Auto nicht auf trockenen Grasflächen parken.

Verhaltensregeln bei Waldbrandgefahr

  • Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur!
  • Werfen Sie keine Zigarettenreste aus dem Auto! Benutzen Sie Ihren Aschenbecher im Auto!
  • Nutzen Sie für Lagerfeuer und Grillabende nur ausgewiesene Grill- und Lagerfeuerplätze, auf denen Sie einen ausreichenden Brandschutz sichern können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zum Wald von 50 Metern ein!
  • Parken Sie nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen! Ermöglichen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Lösch- und Rettungskräften eine rasche und ungehinderte Zufahrt zum Brandherd, indem Sie die Waldwege freihalten!
  • Melden Sie alle Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110)!
(Quelle: wald-mv.de)

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