Waldbrandgefahr in Teilen Niedersachsens soll wieder sinken
Die Waldbrandgefahr in Niedersachsen soll ab Sonntag wieder sinken. Am Samstag galt im Nordosten des Landes noch vielerorts die zweithöchste Warnstufe. Nach dem Wochenende soll es gebietsweise regnen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Sonntag und den Wochenbeginn für Norddeutschland sinkende Temperaturen und vereinzelt Regenschauer vorhergesagt. Die Waldbrandgefahr soll dann auf Stufe 3 des Gefahrenindexes zurückgehen. Damit herrsche eine mittlere Waldbrandgefahr. Am Samstag hatte der DWD noch vor hoher Waldbrandgefahr gewarnt. Die zweithöchste Warnstufe meldete der DWD an seinen Messstationen in Celle, Bergen und Faßberg (Landkreis Celle), Uelzen, Wendisch Evern (Landkreis Lüneburg), Soltau (Landkreis Heidekreis), Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg), Wittingen-Vorhop (Landkreis Gifhorn) und Nienburg (Weser). Bereits am Mittwoch war die Warnstufe in einzelnen Regionen im Nordosten erhöht. "Das ist etwas früher als üblich", sagt Knut Sierk von den niedersächsischen Landesforsten dazu.
Celle: Große Fläche Grasland an der Aller fängt Feuer
Am Samstagmittag hatten in Celle Schilf und Unterholz an der Aller Feuer gefangen. Das Löschen gestaltete sich nach Angaben der Feuerwehr zunächst schwierig, weil sich der Brand auf einer nicht befahrbaren Landzunge befand und Wind seine Ausbreitung beschleunigte. Laut Feuerwehr waren etwa 3.500 Quadratmeter Grasland betroffen. Bereits am Donnerstag zerstörte ein Moorbrand in Posthausen (Landkreis Verden) eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern.
Bodenfeuchte ist derzeit deutlich reduziert
Wie hoch die Waldbrandgefahr ist, hängt von mehreren Faktoren ab. "Die Temperatur spielt nur eine Rolle. Weitere Faktoren sind die Niederschläge, die relative Luftfeuchte und der Wind", erklärt Knut Sierk. Seit mehreren Tagen hat es vielerorts in Niedersachsen nicht geregnet. Laut DWD ist die Bodenfeuchte in Niedersachsen derzeit deutlich reduziert. Besonders in den oberen Schichten fehle Wasser, was die Entzündbarkeit der Vegetation erhöht. Das zeigen auch aktuelle Karten im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Im Frühjahr gefährlich: Alte Pflanzenreste
Im Frühjahr, bevor die Pflanzen neu austreiben, liegen außerdem noch abgestorbene Pflanzenreste aus dem Vorjahr auf dem Boden. "Dieses tote Pflanzenmaterial trocknet sehr schnell aus und stellt eine erhebliche Brandlast dar", so Sierk. Da brauche es nur einen Funken, um einen Brand zu entfachen. Die Lüneburger Waldbrandzentrale rät dazu, auch in den kommenden Tagen noch vorsichtig im Wald zu sein: keine glimmenden Zigaretten wegwerfen, nur an offiziellen Grillplätzen grillen, das Auto nicht auf trockenen Grasflächen parken.
