Kein Regen: Landwirt muss Blaubeeren schon jetzt bewässern

Stand: 21.03.2025 20:21 Uhr

Seit Wochen kaum ein Tropfen Niederschlag, dazu steigende Temperaturen. Auch wenn die Böden noch feucht sind, sorgt Landwirt Conrad Hogrefe schon vor. Er möchte seine Heidelbeerbüsche vor Trockenstress bewahren.

von Helmut Eickhoff

Deshalb hat Heidelbeer-Landwirt Conrad Hogrefe aus Eickeloh (Heidekreis) in den vergangenen Tagen die Beregnungsanlage vorbereitet. "Wir spülen die Brunnen und Tropfleitungen. Ich messe auch an verschiedenen Stellen die Bodenfeuchte, um punktgenau zu bewässern." Am Freitag schaltet der Landwirt die Tropfberegnung ein. Die Temperaturen stiegen an und die Blüten der Heidelbeere entwickelten sich. Da wolle er sicherstellen, dass seine Büsche ausreichend bewässert seien. So früh habe er das noch nie getan, sagt Hogrefe. Auch auf seinen Plantagen hat es in den vergangenen Wochen kaum geregnet.

Ausreichend Wasser für starke Heidelbeer-Büsche

Ein Landwirt zeigt auf einem Feld eine Bewässerungsanlage. © NDR Foto: Niels Kristoph
Heidelbeer-Landwirt Conrad Hogrefe aus Eickeloh bewässert in diesem Jahr so früh wie selten.

Im vergangenen Jahr musste Hogrefe seine Heidelbeerflächen aufgrund des nassen Winters kaum beregnen. Stellenweise sei das aber ab Juni/Juli doch nötig gewesen. "Da habe ich aber etwas zu spät damit begonnen." Teile der Ernte seien dadurch nicht vermarktbar gewesen. Umso genauer achtet Hogrefe in diesem Jahr darauf, dass seine Heidelbeerbüsche ausreichend Wasser haben. Auch weil er seine Heidelbeeren nach Bio-Kriterien produziert. "Dadurch nutzen wir weniger Dünger und chemischen Pflanzenschutz. Also müssen unsere Büsche eben umso stärker sein."

Verband: Priorität liegt beim Spargel

Heidelbeer-Landwirt ist einer von ganz wenigen Landwirten, der jetzt schon beginnt, zu beregnen. Er habe keine weiteren ähnlichen Meldungen von Heidelbeer-Betrieben erhalten, so Thorsten Flick von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer. "Für die Betriebe in der klassischen Kombination Spargel und Heidelbeere liegt die Priorität jetzt auch ganz klar bei Spargel."

Getreide wird frühestens Mitte April beregnet

Die Region von Thorsten Riggert, Vorsitzender des Bauernverbands Nordostniedersachsen, ist mit seinen leichten Böden klassisches Beregnungsgebiet. Ihm macht der ausbleibende Regen aber noch keine allzu großen Sorgen. Frühkartoffeln seien zwar schon in der Erde, normale Kartoffeln würden aber erst Anfang April gelegt. "Auch beim Getreide sind wir weit davon entfernt beregnen zu müssen. Das könnte frühestens Mitte April akut werden."

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 21.03.2025 | 19:30 Uhr

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Landwirtschaft

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