West-Nil-Virus: Zahl infizierter Pferde in Niedersachsen steigt
Bereits zehn Pferde sind in Niedersachsen in diesem Jahr laut Landwirtschaftsministerium vom West-Nil-Virus betroffen. Der jüngste bestätigte Fall kommt aus Burgwedel (Region Hannover).
Erstmals in diesem Jahr war das Virus Mitte August bei Pferden in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Rotenburg (Wümme) nachgewiesen worden, wie das Agrarministerium am Freitag mitteilte. Es folgten Infektionen bei Pferden in Celle, Gifhorn und Vechta sowie in der Stadt Braunschweig. Auch im Landkreis Uelzen wurde eine Infektion nachgewiesen. Der Fall aus der Region Hannover ist der mittlerweile zehnte. Zwei weitere Verdachtsfälle werden nach Angaben der Region aktuell untersucht. Das Landwirtschaftsministerium spricht von einer "deutlich gestiegenen Anzahl der Nachweise" und einer "derzeit sehr dynamischen Seuchensituation".
Ministerium: Impfung könnte Pferde im nächsten Jahr schützen
Das Landwirtschaftsministerium verweist auf eine aktualisierte Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Die rate dazu, Pferde in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen das West-Nil-Virus impfen zu lassen. Übertragen wird das Virus von Mücken. Für die aktuelle Saison sei eine Impfung wohl zu spät, heißt es von der StIKo Vet. Mit zwei Impfungen je Tier bis zum kommenden Frühjahr könnten Pferde aber für die Mückensaison 2025 geschützt werden.
Auch Menschen können sich mit Virus anstecken
Die Mehrzahl der mit dem West-Nil-Virus infizierten Pferde zeigen laut Landwirtschaftsministerium keine Symptome. Einige reagierten aber mit Muskelzittern und Lähmungen. Infektionen müssen dem Veterinäramt gemeldet werden. Auch Menschen können sich laut dem Robert Koch-Institut infizieren: Bei den meisten verlaufe die Infektion aber unauffällig. Weder Menschen noch Pferde können das Virus laut Landwirtschaftsministerium weiter übertragen.
Vögel am häufigsten betroffen
Hauptsächlich tritt das Virus bei Vögeln auf. So wurde es in diesem Sommer auch bei einer Amsel im Landkreis Gifhorn, bei einem Weißkopfseeadler im Landkreis Harburg sowie bei einer Eule im Landkreis Hildesheim nachgewiesen. Die meisten Vögel erkranken laut Ministerium nach einer Infektion jedoch nicht. Nur Sperlingsvögel, Rabenvögel einige Greifvogel- und Eulenarten können schwer erkranken und sterben.
Den ersten bestätigten Fall einer Infektion bei einem Pferd hatte es in Niedersachsen 2020 in Königslutter (Landkreis Helmstedt) aufgetreten. Danach gab es zunächst nur noch einen bestätigten weiteren Fall 2023 in der Grafschaft Bentheim.