Vierfachmord in Rotenburg: Zeuge spricht über Telefonat mit Angeklagtem
Im Prozess um den Vierfach-Mord von Scheeßel und Bothel (Landkreis Rotenburg) hat am Mittwoch ein Soldat ausgesagt. Der Angeklagte hatte den Mann am Telefon von den tödlichen Schüssen erzählt.
Der Zeuge hatte den Angeklagten schließlich dazu bewegt, sich in der Kaserne in Rotenburg zu stellen. 45 Minuten lang habe der Zeuge in der Tatnacht mit dem Angeklagten telefoniert. Dieser habe sehr entspannt gewirkt - auch als er erzählte, wie er zunächst zwei Menschen in Scheeßel erschoss - darunter den neuen Freund seiner Ex-Frau. Dann habe er von den tödlichen Schüssen auf die beste Freundin seiner Frau und deren dreijährige Tochter berichtet. Seine Ex-Frau habe der Angeklagte nicht erschossen, weil er wusste, dass sie zu dem Zeitpunkt von ihm schwanger war, sagte der Zeuge aus.
Zeuge überlegt, Bundeswehrkarriere nach tödlichen Schüssen zu beenden
Der Zeuge selbst war sichtlich bewegt, als von dem langen Telefonat in der Nacht erzählte. Er habe wegen der Morde überlegt, seine eigene Karriere bei der Bundeswehr an den Nagel zu hängen. Er sagte weiter: "Für mich ist an diesem Tag noch ein Mensch gestorben - mein Freund Florian." Er habe nach dem 1. März - dem Tattag - alle Kontaktdaten des Angeklagten gelöscht.