Vierfach-Mord von Rotenburg: Ex-Ehefrau soll als Zeugin aussagen
Ein Soldat soll vier Menschen in einer Nacht erschossen haben, darunter ein kleines Kind. In dem Prozess am Landgericht Verden soll am 24. Januar nun seine Ex-Frau als Zeugin aussagen.
Die Ex-Ehefrau hatte in der Nacht zum 1. März 2024 vier Menschen aus ihrem engsten Umfeld verloren, darunter ihre beste Freundin und ihren neuen Partner. Sie selbst hat nur überlebt, weil der Angeklagte gewusst haben soll, dass sie zu dem Zeitpunkt von ihm schwanger war. Das sagte ein Zeuge aus. Die Frau ist laut Landgericht psychisch bislang nicht in der Lage gewesen, in dem Prozess auszusagen. Nun bestätige ein Sprecher des Landgerichts dem NDR Niedersachsen, dass die Frau zu Ende Januar geladen sei. Ob sie aber tatsächlich zu einer Aussage imstande sein und aussagen werde, ist demnach unklar.
Soldat bereut Tat laut Psychiater nicht
Der Angeklagte hat sich bisher nicht vor Gericht geäußert. Ein psychologischer Gutachter sagte aber aus, dass der zum Tatzeitpunkt 32-Jährige keine Reue für die Taten zeige. "Die Menschen, die ich verantwortlich mache, sind nicht mehr da. Seitdem kann ich besser schlafen und essen." Das habe der Angeklagte ihm mehrfach gesagt, sagte der Gutachter.
Angeklagter ging wie bei einer militärischen Aktion vor
Der Angeklagte ist wegen vierfachen Mordes angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft Verden hat er aus Rache und Hass getötet. Zunächst ist er den Angaben zufolge zum Haus des neuen Partners seiner Ex-Frau gefahren und in das Wohnhaus in Scheeßel wie bei einem militärischen Häuserkampf eingedrungen. Dort soll er die schlafende Mutter des Mannes und den neuen Partner seiner Ex-Frau erschossen haben. Danach sei er in die wenige Kilometer entfernte Samtgemeinde Bothel gefahren und habe dort die beste Freundin seiner ehemaligen Frau und die dreijährige Tochter der besten Freundin erschossen.