"Demokratie verteidigen": Weil bei Demo gegen Neonazi-Feier
Zahlreiche Menschen haben am Samstag in Eschede gegen ein Treffen von Rechtsextremisten auf einem Hof der "Heimat" (zuvor NPD) demonstriert. Mit dabei war auch Stephan Weil.
Niedersachsens Ministerpräsident betonte in seiner Rede, dass die Demokratie in Deutschland in Zukunft noch stärker verteidigt werden müsse. Die Demokratie lebe davon, dass Bürger zu ihr stehen und sie verteidigen, sagte Weil. Er merke derzeit, dass gesellschaftliche Fundamente bröckelten, von denen er gedacht hätte, sie seien betonfest, so der SPD-Politiker bei der Gegendemonstration am Nachmittag.
Neonazis nutzen Hof seit Jahren zu Treffen
Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte ein großes zivilgesellschaftliches Bündnis, um ein Zeichen gegen das Treffen von Rechtsextremisten zu setzen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Erntedankfest auf einem Hof, den die rechtsextreme Partei "Die Heimat" - früher NPD - vor vier Jahren vom Partei-Aktivsten Joachim Nahtz gekauft hatte. Seit mehr als 20 Jahren werde der Hof von Neonazis zu Veranstaltungen wie "Sonnwendfeiern" und "Erntefesten" genutzt, sagte Wilfried Manneke vom "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus", das zur Gegendemonstration aufgerufen hatte. Der Hof diene dazu, Kontakte in der norddeutschen Neonazi-Szene zu pflegen, Termine zu planen und Aktionen vorzubereiten. Die angeblichen Brauchtumsfeiern seien somit "alles andere als harmlos", so Manneke.
Manneke: Mehrheit lehnt rechtsextremes Gedankengut ab
Neben Ministerpräsident Weil wurden auch der Escheder Bürgermeister Heinrich Lange (parteilos), die Celler Superintendentin Andrea Burgk-Lempart und Dirk Garvels vom DGB-Kreisverband Celle erwartet. Dem Protest-Bündnis gehören dem Netzwerk zufolge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien und Initiativen gegen Rechtsextremismus, darunter die "Omas gegen Rechts", an. "Wir repräsentieren auf unseren Demos eine große Spannweite der Gesellschaft. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt", sagte Manneke.