Neues Umspannwerk soll nach Melbeck: Gemeinde prüft Klage
Das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg hat Melbeck als Standort für ein neues Umspannwerk des Stromnetzbetreibers Tennet empfohlen. Der Lüneburger Stadtteil Rettmer sei weniger geeignet.
Im Vergleich der beiden Standorte Melbeck (Landkreis Lüneburg) und Rettmer hat das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) ersteren als geeigneter eingeschätzt. "Der Standort nördlich Melbeck liegt zwischen Bundesstraße und Windpark und weist deutlich größere Entfernungen zu den nächstgelegenen Wohngebäuden auf", begründete Stefano Panebianco vom ArL das Ergebnis des Prüfverfahrens. Das Umspannwerk ist Teil einer neuen Stromleitung in Ostniedersachsen. Der Stromnetzbetreiber Tennet hatte dafür einen Trassenverlauf vorgeschlagen, der auch den Neubau eines Umspannwerkes umfasst. Um dessen Standort wurde zuletzt im Landkreis Lüneburg stark diskutiert.
Lüneburgs Landrat: "Anlage erforderlich"
Bürgermeister Christoph Kleineberg (SPD) hat nach eigenen Angaben im Prüfverfahren Argumente gegen Melbeck als neuen Standort vorgebracht. Dass man diesen nicht gefolgt sei, bedauere er. Ein Anwalt prüfe nun eine Klage beim Verwaltungsgericht. Lüneburgs Landrat Jens Böther (CDU) verstehe, dass niemand ein Umspannwerk in seinem Umfeld haben möchte. Dennoch seien solche Anlagen für die Energiewende erforderlich. Um die im Landkreis durch Windkraft erzeugte Energie auch abtransportieren zu können, muss laut Böther die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. Anwohner des alternativen Standorts in Rettmer sowie Lüneburgs Stadtrat hatten sich gegen den Neubau in dem Stadtteil ausgesprochen. Das Hauptargument der Stadt war, dass sie die Flächen benötige, um Wohnraum zu schaffen.