Oste verunreinigt - durch Bauarbeiten an Stromtrasse Suedlink?
Der Angelverein Zeven hat in den vergangenen Wochen immer wieder Verunreinigungen in der Oste entdeckt. Ursache sind offenbar Bauarbeiten an der Stromtrasse Suedlink.
Zum dritten Mal in einem Monat haben Angler am Montagabend eine milchige Flüssigkeit auf dem Wasser bei Zeven (Landkreis Rotenburg) gemeldet, so ein Sprecher des örtlichen Angelvereins. Daraufhin nahmen Experten des Landkreises noch in der Nacht Wasserproben, die derzeit ausgewertet werden. Bisher gebe es keine Anzeichen für wassergefährdende Stoffe, sagte eine Kreissprecherin. Der trübe Schleier auf dem Fluss war nach Angaben der Angler am Dienstagmorgen weitestgehend verschwunden. Aber schon am Mittag beobachteten sie wieder eine Trübung der Oste. Heißt: Die Ursache für die Verunreinigung könnte noch nicht behoben worden sein, kritisiert der Anglerverband Niedersachsen.
Stromtrassen-Bauer Tennet: Flüssigkeit ist unschädlich
Woher die Verunreinigung des Flusses kommt, ist laut Polizei und Landkreis noch nicht offiziell geklärt. Der Angelverein Zeven vermutet einen Zusammenhang mit Bauarbeiten an der Stromtrasse Suedlink, die in der Region stattfinden. Der zuständige Netzbetreiber Tennet bestätigte, dass die Trübung des Flusses "sehr wahrscheinlich" von Bauarbeiten in der Nähe der Oste kommt. Derzeit werde eine sogenannte Horizontalspülbohrung unter dem Fluss hindurch durchgeführt. Dabei werde ein Ton-Schlammgemisch unter Druck durch das Bohrloch gepumpt. "Das verwendete Tonmineral ist ein unschädliches Material. Es ist vollständig biologisch abbaubar", erklärte ein Unternehmenssprecher.
Angler fürchten Folgen für Fische
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und vorheriger Untersuchungen könne nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass die Spülflüssigkeit austritt, so Tennet. Das Unternehmen habe aber den beauftragten Dienstleister bereits angewiesen, dafür zu sorgen, dass kein Spülgemisch mehr in den Fluss gelangt. Die Angler fürchten, dass das verunreinigte Wasser dem Fischlaich in der Oste schaden könnte. Die Kieslaichplätze von beispielsweise Lachsen, Meerforellen, Fluss- und Bachneunaugen könnten dadurch nachhaltig verunreinigt werden, mahnt der Anglerverband. Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung eingeleitet und ermittelt.