Bendestorf plant Infotafeln für Straßen mit NS-Bezug
Im ehemaligen "Hollywood der Lüneburger Heide" wurden Straßen nach Filmstars benannt, die auch in Nazi-Propagandafilmen mitgespielt haben. Infotafeln sollen nun darüber aufklären.
Die Gemeinde Bendestorf (Landkreis Harburg) will sich von den in der NS-Zeit gefeierten Schauspielerinnen und Schauspielern distanzieren. Es geht um Heinrich George, Adele Sandrock, Otto Gebühr und Albert Florath, teilte die Gemeinde mit. Nach ihnen sind vier Straßen in Bendestorf benannt. Man blicke heute kritisch auf die früheren Stars, die im Nationalsozialismusin Propagandafilmen mitgespielt hätten, hieß es. Heinrich George spielte unter anderem in "Jud Süß". Der antisemitische Hetzfilm wird heute als jugendgefährdend eingestuft und darf nur zu wissenschaftlichen oder pädagogischen Zwecken gezeigt werden.
Drehort für viele Heimatfilme in der Nachkriegszeit
Nun sollen Infotafeln an den Straßenschildern angebracht werden, die über die Vergangenheit der Stars aufklären, heißt es von der Gemeinde. Am Montagabend wurden die Tafeln den Anwohnerinnen und Anwohnern vorgestellt. In Bendestorf hatten sich in den 1940er- und 1950er-Jahren Filmstars die Klinke in die Hand gegeben. Die dortigen Filmstudios waren Schauplatz für zahlreiche deutsche Filmproduktionen, darunter "Grün ist die Heide" und andere Heimatfilme.