Wirtschaft in Niedersachsen rechnet mit der Politik ab
Die Stimmung bei vielen Firmen in Niedersachsen ist verhalten. Beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) kam Kritik auf. Ministerpräsident Stephan Weil will eine Trendwende.
"2025 muss ein Jahr des Turnaround werden", sagte der SPD-Politiker am Montag in Hannover. Wenn es innerhalb dieses Jahres keine spürbaren Veränderungen gebe, werde sich die Lage noch einmal deutlich verschlechtern. "Für uns als Landesregierung ist das ein Topthema." Eine gesunde Wirtschaft sei die Grundlage für eine gesunde Gesellschaft. "Wir werden uns Mühe geben, Ihnen das Leben leichter zu machen", sagte Weil zu den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern. Niedersachsen sei ein Industrieland und solle auch eines bleiben.
IHK-Spitze fordert Politik zum Handeln auf
Der Präsident der IHK Hannover, Gerhard Oppermann, kritisierte, dass die Unternehmen mit einer fehlgeleiteten Wirtschaftspolitik konfrontiert seien, was Verunsicherung und Zurückhaltung bei Investitionen nach sich ziehe. Er forderte Anreize, damit wieder mehr in Deutschland investiert werde - zum Beispiel über niedrigere Steuern, günstigere Energiepreise und weniger Bürokratie. Insgesamt, sagte Oppermann, brauche Deutschland einen Kulturwandel - weg von Regeln und Verboten, hin zu mehr Freiheiten. Laut Oppermann sieht die Landespolitik diese Probleme zwar, wartet aber - genau wie die Wirtschaft - auf den Ausgang der Bundestagswahlen.