Eine Frau hält einen Organspendeausweis in die Höhe. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Tag der Organspende: Gesundheitsminister für Widerspruchslösung

Stand: 03.06.2023 02:00 Uhr

Heute ist Tag der Organspende - und eines bleibt deutlich: Es gibt zu wenig Spender. Allein in Niedersachsen benötigen nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation 814 Menschen ein Organ.

von Benedikt Bathe

Andreas Philippi (SPD, r), Gesundheitsminister Niedersachsen, gibt Medienvertretern im Foyer vom Landtag ein Interview © picture alliance/dpa | Michael Matthey Foto: Michael Matthey
Ruft dazu auf, einen Organspendeausweis auszufüllen: Niedersachsens Gesundheitsminister Philippi. (Archiv)

Bundesweit warten derzeit 8.500 Patientinnen und Patienten auf ein Spenderorgan. Zum Aktionstag rufen Politik und Verbände Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit der Entscheidung zur Organspende auseinanderzusetzen. Auch Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) appelliert, den Organspendeausweis auszufüllen - und damit zu entscheiden, ob nach dem Tod Organe entnommen werden dürfen. Das mache es auch für die Angehörigen leichter, so der Politiker. "Beschäftigen Sie sich mit diesem wichtigen Thema, auch wenn es dabei um den eigenen Tod und somit um keine leichte und eine höchstpersönliche Entscheidung geht."

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Minister befürwortet Widerspruchsregelung

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Eine Frau hält einen Organspendeausweis in die Höhe. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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Der Organspendeausweis ist vergleichsweise wenig verbreitet. Umfragen zeigen, dass nur 15 Prozent aller möglichen Spenderinnen und Spender eine schriftliche Erklärung vorgelegt haben. Vor diesem Hintergrund befürwortet Gesundheitsminister Philippi die Widerspruchsregelung. Die Idee dahinter: Bürgerinnen und Bürger müssen explizit widersprechen, dass ihnen nach dem Tod Organe entnommen werden dürfen. Zuvor hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für diese Lösung ausgesprochen. 2020 war ein entsprechendes Gesetzesvorhaben im Bundestag gescheitert.

Verband fordert mehr Tempo bei Register

Beschlossen wurde damals allerdings ein Online-Register für die Organspende. In der Datenbank sollen die Einwilligungen zur Spende zentral gebündelt werden. Der Starttermin wurde mehrfach verschoben, aktuell auf das erste Quartal 2024. Der Verband der Organtransplantierten fordert mehr Tempo bei der Umsetzung.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 03.06.2023 | 08:00 Uhr

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Herz-Kreislauferkrankungen

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