Lüneburger wollen mit Logo-Tattoo für Organspende werben
Mit einem Tattoo wollen einige Menschen ihre Bereitschaft zur Organspende signalisieren. Der Lüneburger Tätowierer Thomas Schipper unterstützt die Initiative. Er hat selbst ein Spenderorgan.
Der 16. Juni ist für Thomas Schipper wie ein zweiter Geburtstag. An einem 16. Juni vor zwei Jahren bekam der Tätowierer aus Lüneburg die Niere seiner Freundin Elise Duderstadt implantiert. "Sehr, sehr dankbar" sei er, dass die Organspende so geklappt habe, wie sie geplant gewesen sei, sagt Schipper. Er weiß, dass er zu den wenigen Organempfängern in Deutschland gehört. Im Jahr 2022 ging die Zahl der gespendeten Organe gegenüber dem Vorjahr von 2.905 auf 2.662 zurück. Und das, obwohl 84 Prozent der Deutschen laut aktueller Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einer Organspende positiv gegenüber stehen.
Ein Bekenntnis, kein offizielles Dokument
Die Initiative "Junge Helden" möchte das ändern, und zwar auf eher unkonventionelle Weise. Ein Tattoo an gut sichtbarer Stelle soll für die Organspende werben und anzeigen: Ich bin bereit, meine Organe zu spenden. Bei einem Aktionstag am vergangenen Samstag konnten sich Interessierte das Tattoo bei Schipper in Lüneburg oder in vielen anderen teilnehmenden Studios in Niedersachsen kostenlos stechen lassen. An allen anderen Tagen wird das Symbol auf Wunsch gestochen, wenn eine weiteres Tattoo beim Tätowierer in Auftrag gegeben wird. Ein offizielles Dokument ist das Tattoo aber nicht. Wer als Organspender registriert werden möchte, muss ein entsprechendes Dokument ausfüllen und den Ausweis am besten bei sich tragen.