Tag der Migranten: Paritätischer wirbt für mehr Zuwanderung
Zum internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten hat sich der Paritätische Wohlfahrtsverband in Niedersachsen für mehr Zuwanderung ausgesprochen. Sie sei wichtig für die Gesellschaft.
"Der demografische Wandel und der Ruhestand der sogenannten Boomer-Generation drohen, den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme erheblich zu belasten", sagte die Landesvorsitzende Kerstin Tack in Hannover. Ohne eine umfassende und nachhaltige Zuwanderung seien weder der Wohlstand noch das Funktionieren der Gesellschaft langfristig gesichert. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz alleine reiche dafür nicht aus. Wohnsitzauflagen müssten abgeschafft und ausländische Berufsabschlüsse schneller anerkannt werden, forderte Tack. Auch mehr Kinderbetreuungsplätze, Sprachkurse und sozialer Wohnungsbau seien nötig.
Erfolgreich integrierte Menschen aus Syrien
Als Positivbeispiel nannte Tack die Integration der rund 100.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit in Niedersachsen. Viele von ihnen seien erfolgreich in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft integriert. Ihren Angaben zufolge hat sich Zahl der Ärztinnen und Ärzte mit Migrationsbiografie in Niedersachsen seit 2011 verdoppelt. Es sei ein Widerspruch, einerseits den Arbeitskräftemangel zu beklagen, andererseits Diskussionen über Abschiebungen in unsichere Gebiete zu führen, so Tack. Den Internationalen Tag der Migranten gibt es seit dem Jahr 2000. Er wurden von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und findet immer am 18. Dezember statt.