Silvester: Hannover will Böllerverbot in der Innenstadt ausweiten
Nach wiederholten Ausschreitungen an Silvester will die Landeshauptstadt Hannover auch dieses Jahr das Zünden und Mitführen von Böllern in der Innenstadt untersagen. Im Vergleich zu den Vorjahren sind Änderungen geplant.
Erstmals sollen Mitarbeitende vom städtischen Ordnungsdienst zusätzlich im Einsatz sein und die Polizei unterstützen. Die zehn Mitarbeitenden sollen am Silvestertag bereits ab 15 Uhr in Verbotsbereichen präsent sein und Menschen, die Feuerwerkskörper dabei haben ansprechen, kündigte Hannovers Ordnungsdezernent Axel von der Ohe an. Falls der Ordnungsdienst nach 20 Uhr noch Menschen mit Feuerwerkskörpern im Verbotsbereich antrifft, sollen diese ihnen vom Ordnungsdienst abgenommen werden. Bei Verstößen muss in der Verbotszone Hannovers nach 20 Uhr mit einem Bußgeld zwischen 200 und 10.000 Euro gerechnet werden.
Verbotszone wird ausgeweitet
Die Böller-Verbotszone wird im Bereich des Steintorplatzes erweitert. Es soll dabei auch ein Teil der Straßen, die zum Platz führen in die Zone aufgenommen werden, heißt es von der Stadt. Außerdem werde das Gespräch mit Club- und Barbetreibern gesucht. Laut der Stadt sind diese mitverantwortlich für ihre Gäste, und dass diese sich an das Böllerverbot halten. Die Polizei werde besonders im Bereich der Verbotszone präsent sein. Der Vizepräsident der Polizei, Thorsten Massinger, hofft dabei auf ein friedlicheres Silvester als in den vergangenen zwei Jahren - auch für die Einsatzkräfte. Er appellierte: Gewalt gegen Einsatzkräfte dürfe keine Rolle spielen.
Einsatzkräfte kritisieren "zunehmende Gewaltbereitschaft"
In den vergangenen Jahren war es in der Silvesternacht in Niedersachsen wiederholt zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen, darunter auch in Hannover. Nach massiven Ausschreitungen zum Jahreswechsel 2022/23 hatten Polizei und Feuerwehr eine "zunehmende Gewaltbereitschaft" kritisiert und harte Strafen gefordert.
Hannover setzt seit 2018 auf ein Böllerverbot
Auch beim vergangenen Jahreswechsel war es zu Übergriffen gekommen. Damals wurden landesweit 25 Polizisten und zwei Feuerwehrleute verletzt. In Hannovers Innenstadt wurden damals vier Personen festgenommen, die unter anderem mit Schreckschusspistolen geschossen und die Polizei mit Feuerwerkskörpern beworfen haben sollen. Auch damals galt im Innenstadtbereich von Hannover ein Böllerverbot. Als Reaktion auf die vielen Angriffe auf Feiernde und Einsatzkräfte war das Verbot von Feuerwerkskörpern erstmals im Jahr 2018 für Hannovers Innenstadt erlassen worden. Seitdem wurde es jedes Jahr angewendet.