Sperrzonen in Hannover: Hier sind Böller verboten
Angriffe auf Feiernde und Einsatzkräfte, oftmals mit illegalen Böllern: Solche Szenen haben in der Silvesternacht des vergangenen Jahres für großen Ärger und Diskussionen in Hannover gesorgt. Deshalb ist das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Raketen in Teilen der Innenstadt beim bevorstehenden Jahreswechsel erstmals verboten. Hannovers Ordnungsdezernent Axel von der Ohe und Gwendolin von der Osten, Leiterin der Polizeiinspektion Mitte, erklärten am Dienstagmittag, welche Bereiche zum Sperrbezirk werden und wie die Polizei das Verbot durchsetzen wird. Die Zonen gelten von 20 Uhr abends bis 3 Uhr nachts.
Böllerverbot: Polizei kontrolliert Anreisewege
Die Ansage von Dezernent von der Ohe ist deutlich: "Es ist alles verboten, was nicht Kinderfeuerwerk ist." Sprich: Knallerbsen und Wunderkerzen sind erlaubt, der Rest nicht. Ohne Ausnahme. Die Polizei wird vor allem die Anreisewege an den Bahnstationen Kröpcke, Hauptbahnhof und Steintor sowie Schwerpunkte kontrollieren. "Wir werden bei der Durchsetzung differenziert vorgehen", sagt Inspektionsleiterin von der Osten, die den Einsatz verantwortet. "Wir werden aber auch Feuerwerkskörper abnehmen und vernichten." Dazu werden mit Wasser gefüllte Container aufgestellt. Geldbußen seien nicht geplant. Man wolle Polizeikräfte nicht durch bürokratische Vorgänge binden.
Schwerpunkte: Hauptbahnhof, Kröpcke, Opernplatz und Steintor
Die größte zusammenhängende Sperrzone umfasst die Achse Ernst-August-Platz über den Kröpcke bis zum Platz der Weltausstellung sowie die Georgstraße von Rathenauplatz bei der Oper bis zum Steintor. Zudem ist der Bereich des Raschplatzes für Pyrotechnik tabu. Wichtig für Gastronomen und deren Gäste: Die Straßenseite gegenüber des Opernplatzes ist zum Teil von dem Verbot ausgenommen.
Polizeipräsenz wird möglicherweise aufgestockt
Wie viele Einsatzkräfte die Polizei aufbietet, sagte von der Osten nicht. Im vergangenen Jahr seien es rund 200 Beamte in dem kritischen Bereich gewesen. Bei diesem Einsatz könnten es mehr werden. "Das müssen wir nochmal ausrechnen", sagte von der Osten.
Entscheidung der Stadt begrüßt
Das Verbot stößt auf breite Zustimmung. Grund dafür sind eine Vielzahl von gefährlichen Situationen mit Verletzten in den vergangenen Jahren. Vor allem am Hauptbahnhof, auf dem Kröpcke und vor der Oper kam es gehäuft zu Vorfällen, bei denen mit Raketen auf Menschen geschossen oder Böller in die Menge geworfen wurden. Zudem nahmen landesweit Angriffe mit Raketen, Böllern und Flaschen auf Einsatzkräfte in der Neujahrsnacht deutlich zu.