VIDEO: Mental Health Days in Hannover: Depression im Fokus (6 Min)

Robert-Enke-Stiftung vergibt Auszeichnung an Kurt Krömer

Stand: 26.08.2024 20:32 Uhr

Die Robert-Enke-Stiftung hat in Hannover die Mental Health Awareness Awards verliehen. Einen der Preise erhielt der Comedian Kurt Krömer, der selbst Erfahrung mit Depression hat - und sich für Betroffene einsetzt.

Die Mental Health Awareness Awards sollen ein Anreiz dafür sein, der Aufklärung über Depression eine noch stärkere Bedeutung zu geben, sagte die Stiftungsvorsitzende Teresa Enke. "Es ist der Wunsch der Robert-Enke-Stiftung, Menschen zu würdigen, welche über ihr persönliches Engagement und ihren Mut das Verständnis über die Krankheit Depression seither verbessert haben."

Comedian Kurt Krömer erhält einen Preis

In der Kategorie "Public Life" erhielt den Preis Comedian Kurt Krömer. Der 49-Jährige wird damit für sein Engagement bei der Aufklärung über psychische Erkrankungen gewürdigt. Er hat unter anderem seine eigene Erkrankung 2021 in seiner Sendung "Chez Krömer" offengelegt und ein Buch über seine Erfahrung mit Depression geschrieben. Er setze sich für die Enttabuisierung der Krankheit ein, teilte die in Barsinghausen (Region Hannover) ansässige Robert-Enke-Stiftung mit.

Preisgeld kommt Depressionshilfe zugute

Der "Social Aid"-Award ging an Brigitte Mothes. Sie litt den Angaben der Stiftung zufolge ebenfalls an Depression und habe mehrere Selbsthilfegruppen gegründet, die inzwischen jährlich von Tausenden Betroffenen genutzt würden. Beide Auszeichnungen seien mit 15.000 Euro dotiert. Die Gewinner stellen diese Summe der Stiftung zufolge einer Einrichtung zur Verfügung, die sich der Erforschung, Behandlung oder Aufklärung von Depression widmet.

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Eine Frau steht bei grauem Himmel neben einem Baum. © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

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Aktionen während der Mental Health Days 2024

Die Awards wurden im Rahmen der Mental Health Days verliehen. Von Freitag bis Sonntag fanden in Hannover viele Aktionen statt, die es laut Robert-Enke-Stiftung jedem ermöglichen sollen, mehr über Depression, depressive Verstimmung und mentale Probleme des Alltags zu erfahren. Auf dem Programm standen die Erinnerungs- und Aufklärungsausstellung "ROBERT gedENKEn", Podiumsdiskussionen und offene Fragerunden mit Teresa Enke. Mit einer VR-Brille sollte demnach Nicht-Betroffenen Verständnis für depressiv Erkrankte ermöglicht werden, indem die Gedanken- und Erlebniswelt eines depressiv erkrankten Menschen gezeigt werden. Das Programm der Mental Health Days gibt es hier zum Nachschauen.

Stiftung: In Gedenken an Fußballtorhüter Robert Enke

Die Robert-Enke-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die im Jahr 2010 gegründet wurde - ein Jahr nach dem Tod des deutschen Fußballtorhüters Robert Enke. Er spielte in seiner Fußball-Karriere für Hannover 96 in der Bundesliga und beim FC Barcelona und stand acht Mal im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Enke litt an Depressionen. Am 10. November 2009 beging er Suizid. Die Stiftung wurde von seiner Witwe, Teresa Enke, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußballliga ins Leben gerufen, den Angaben zufolge, um das Andenken an Robert Enke zu bewahren und Informationen über Depression in die Öffentlichkeit zu tragen. 2024 jährt sich Enkes Todestag zum 15. Mal.

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Fünf Millionen Menschen erkranken jährlich in Deutschland

Jedes Jahr erkranken nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe rund fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression. Einer repräsentativen Befragung der Deutschen Depressionshilfe aus dem Jahr 2023 zufolge sind im Laufe ihres Lebens 24 Prozent der Deutschen unmittelbar selbst von einer Depression betroffen, 40 Prozent sind durch erkrankte Angehörige mit betroffen.

Depression: Eine Volkskrankheit

Eine Depression entwickele sich häufig schleichend und sei nicht immer eindeutig erkennbar, heißt es von der Kaufmännischen Krankenkasse (KHH). Erste Anzeichen könnten Energiemangel, Lustlosigkeit und Reizbarkeit sein. Bei einem Verdacht auf eine Depression führe der erste Weg zu einem Hausarzt, erklärt die KKH. Die Krankheit entstehe meistens aus dem Zusammenwirken mehrerer Ursachen: Neben genetischen Faktoren könnten auch traumatische Erlebnisse wie Gewalt oder Missbrauch sowie persönliche Krisen wie Trennungen oder Jobverlust zu einer Depression führen.

Suizidgedanken? Es gibt Auswege

Sie sind depressiv und finden keinen Ausweg? Vielleicht denken Sie darüber nach, sich das Leben zu nehmen? Dann melden Sie sich dort, wo Ihnen geholfen wird! Sie können sich - auch anonym - per Telefon, Mail, Chat oder in einem persönlichen Gespräch mitteilen. Ihre Gespräche werden vertraulich behandelt.

Diese Angebote stehen natürlich auch allen offen, die Bekannte oder Freunde haben, die suizidgefährdet sein könnten.

Bundesweite Beratungsangebote:

  • Telefonseelsorge: anonyme und kostenfreie Chat- und Mailberatung und Telefonberatung unter 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Online-Beratung und Telefonberatung unter 116 111 (montags bis samstags 14 bis 20 Uhr)
  • Elterntelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0800 - 111 0 550
  • Elternstress-Telefon des Kinderschutzbundes Mecklenburg-Vorpommern: anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0385 - 479 1570
  • Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS): 030 - 31 01 89 60
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: 030 / 44 35 09 821 (24h)

Weitere Unterstützungsangebote im Netz:

  • U25-Chatberatung der Caritas: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre.
  • Jugendnotmail: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche bis 19 Jahre.
  • Hoffnungswiese: anonyme und kostenlose Online-Beratung.
  • Sorgenmail: themenoffene Online-Beratung.

Informationsangebote zum Thema Depression:

Ihr habt weitere Fragen zum Thema Depression? Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet neben einem Selbsttest, der jedoch keine medizinische Diagnose ersetzt, auch ein Info-Telefon unter 0800 - 33 44 533 an.

Hilfsangebote bei Gewalt gegen Frauen und sexueller Belästigung:

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 24.08.2024 | 19:30 Uhr

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