Rathaus in Hannover mit rassistischen Parolen beschmiert
In Hannover haben Unbekannte rassistische Parolen ans Rathaus gesprüht. Zum Teil richten sich die Schmierereien gegen Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Dieser zeigt sich entsetzt.
Nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover wurden unter anderem Sprüche wie "Kanake zur Hölle Onay" und "In die Gaskammer" auf die Mauern des Rathauses sowie auf ein Baustellen-Banner gesprüht. Angaben zu möglichen Tätern wurden nicht gemacht. "Mich ekelt es an - diese Verrohung, dieser Hass, diese Bereitschaft, all das öffentlich auszutragen", ließ Onay am Freitag mitteilen. "Dieses schockierende Ereignis trifft nicht nur mich, sondern unsere gesamte Stadt". Hannover stehe für Werte wie Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt, die durch diese Angriffe infrage gestellt würden. Man lasse sich davon nicht einschüchtern, betonte Onay. Er bedankte sich für zahlreiche Solidaritätsbekundungen.
Schmierereien auch an Gedenkstätte für NS-Opfer
Die Schmierereien tauchten kurz vor einer Demo gegen Ausgrenzung, Antisemitismus und Extremismus am Sonnabend auf, zu der der Freundeskreis Hannover und die Initiative "bunt statt braun" aufgerufen haben. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft rief eindringlich zur Teilnahme an der Demonstration auf, die unter dem Motto "Demokratie stärken" stattfindet. Die Schmierereien richteten sich gegen Juden, gegen Menschen mit Migrationshintergrund und gegen Repräsentanten dieses demokratischen Staates, sagte der Vorsitzende Kay Schweigmann-Greve.
Debatte über besseren Schutz für Rathaus
Bereits Mitte September war das niedersächsische Landtagsgebäude Ziel ähnlicher Angriffe. Damals hatten Vermummte unter anderem die Parole "Free Gaza" und rote Dreiecke der islamistischen Hamas an das Leineschloss-Gebäude gesprüht.