Pflanzenschutzmittel reduzieren: EU-Plan verärgert Landwirte
Schweinepest, Trockenheit, hohe Energiepreise: Niedersachsens Landwirte haben mit vielen Problemen zu kämpfen. Zusätzlich fordert die EU, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren.
In sensiblen Gebieten soll er dem EU-Vorschlag zufolge komplett verboten werden. Das stößt bei den Bauern auf Unverständnis. Holger Hennies, Präsident des niedersächsischen Landvolks, zeigt sich fassungslos: Der Bauernverband hat überschlagen und glaubt, dass rund die Hälfte der Ackerfläche in Niedersachsen betroffen wäre. Es gebe Betriebe, die komplett in solchen Gebieten lägen, so Hennies. Sie müssten seiner Einschätzung nach dann dichtmachen.
NABU sieht Pläne positiv
Auch im Landwirtschaftsministerium in Hannover sorgt der Vorschlag der EU für Stirnrunzeln. Die Experten im Ministerium vermuten, dass auch Landschaftsschutzgebiete betroffen wären. Landwirten, die dort wirtschaften, sei ein Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln schwer zu vermitteln, so eine Sprecherin des Ministeriums und verweist auf deutliche Ertragsverluste. Der Naturschutzbund NABU dagegen begrüßt die EU-Pläne. Ebenso, dass die neuen Regeln als Verordnung und nicht als Richtlinie gelten sollen. Das bedeutet: Wenn der Entwurf verabschiedet ist, greifen die Regeln sofort in den Mitgliedsländern der EU und müssen nicht erst noch langwierig in nationales Recht gegossen werden.